Der Ustertag als Wahlkampfbühne

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Der «Anzeiger von Uster» berichtet heute über den kommenden Ustertag bzw. die Auswahl der diesjährigen Vorrednerin am Festanlass in der reformierten Kirche. Leider konnte der AvU aus Platzgründen meine Stellungnahme nicht vollständig bringen. Diese lautete wie folgt:

Der Stadtrat selber erachtet den Ustertag als «Marketing pur» (für Uster) und unterstützt diesen Anlass auch finanziell. Wörtlich aus einem Schreiben unseres Stadtpräsidenten Egli (bekanntlich gleichzeitig Obmann und damit der Chef des Ustertags): «Deshalb ist es dem Stadtrat ein grosses Anliegen, das Komitee (also gewissermassen sich selber, Anm. MSt) in der Organisation ideell und finanziell zu unterstützen.» Das damit dieses Jahr durch die gleichzeitige Vergabe der Vorrede an eine bürgerliche Stadtratskandidatin mit städtischen Mitteln der Wahlkampf einer bürgerlichen Partei indirekt unterstützt wird, ist unschön. Wir hoffen dennoch auf eine gute Rede.

Klar: Am grünen Ustertag werden wohl grüne Kandidatinnen oder Kandidaten als Redner berücksichtigt und am ersten Mai, am Tag der Arbeit, sind es die Linken, welchen Redner oder Rednerin stellen. Ein wichtiger Unterschied dabei: Wir, zumindest das Erst-Mai-Komitee, erhalten keine finanzielle Unterstützung der Stadt und auch keinen Platz auf der offiziellen Webseite der Stadt Uster.  

Was man sich überlegen könnte: Wenn der Stadtrat diesen Anlass finanziell unterstützt, könnte er auch Forderungen aufstellen, zum Beispiel, dass die Vorrednerin oder der Vorredner durch den Stadtrat bestimmt wird und somit eine bessere politische Ausgewogenheit hergestellt wird. Das Verhältnis der offiziellen Stadt Uster und dem Ustertagkommitee darf durchaus diskutiert werden.

Und als Schlussbemerkung: Im neuesten «Heimatspiegel» des ZO führt der Historikers Jean-Pierre Kuster aus, wie die Ereignisse um den Ustertag 1830 auch anders gelesen werden können, als es die heutigen Organisatoren es tun.

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