Warum ein Nein zur Waldinitiative auch ökologisch Sinn macht

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Bei der Waldinitiative geht es nicht wie der Titel suggerieren mag um den Schutz des Waldes, denn der Wald ist bundesrechtlich bereits sehr streng geschützt, mehr kann man auf Gemeindeebene nicht regeln. Im Kern geht es einzig um die Frage, ob man im Hardwald in Nänikon einen Kiesabbau zulassen will oder nicht.

Der Wald im Näniker Hardwald gehört der Stadt. Ob die Stimmbevölkerung auf dem städtischen Grundstück einen Kiesabbau zulassen will, hat sie dann zu entscheiden, wenn der Abbauvertrag an die Urne kommt. Das muss er ohnehin. Die Waldinitiative ist also unnötig. Zugegeben: Die Waldinitiative wurde zu einem Zeitpunkt lanciert, als noch nicht bekannt war, dass es zum Kiesabbau im Hardwald sowieso eine Volksabstimmung geben wird. Die Initianten wollten die Initiative aber – wohl aus wahltaktischen Gründen – auch nach Klärung dieser Frage nicht zurückziehen.

Es gibt aber nicht nur diese formalen Gründe für die Ablehnung der Initiative. Kies benötigen wir für den Bau, ob wir das wollen oder nicht. Die Frage ist also: Woher kommt unser Kies? Da gibt es drei Varianten: aus der Region wie dem Hardwald, aus dem weiter entfernteren Rafzer Feld oder gar aus dem Ausland. Es liegt auf der Hand: Bei der Variante Hardwald gibt es am wenigsten Lastwagenkilometer. Aber natürlich hat der Kiesabbau auch negative Folgen: Das Abbaugebiet ist wie auf einem offenen Feld für eine Weile nicht mehr für die Erholungssuchenden zugänglich und eine Weile wird es dort keinen Wald geben. Ökologisch ist dies aber nicht so tragisch – ganz im Gegenteil: Der Kiesabbau erfolgt nicht auf einen Schlag, sondern in Etappen. Mit der Zeit haben wir also Flächen, die noch unberührt sind, Flächen, in denen der Abbau vorangetrieben wird, Flächen, die Ruderalflächen sind und für Flora und Fauna äusserst spannend sind, sowie Flächen, auf denen nach dem Abbau der neue Wald aufgeforstet wird. Es entsteht also eine ökologische Vielfalt, die wir heute im Hardwald mit seinen monotonen Fichtenbeständen nicht antreffen.

Zusammenfassend ist die Waldinitiative also aus folgenden Gründen abzulehnen: Sie ist unnötig, weil die Hardwald-Frage sowieso noch an die Urne kommt; sie führt letztlich dazu, dass für den Kiestransport mehr Lastwagenkilometer zurückgelegt werden müssen, und sie verunmöglicht, dass im Hardwald eine ökologische Vielfalt entstehen kann, die es dort im aktuellen Zustand nicht gibt.

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Kommentare

roger hoffmann

Von: roger hoffmann

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Um: 16:21

ihr artikel ist nicht überzeugend, wollen wir doch jetzt ganz klar in unserer umgebung eine begehbare natur haben und nicht erst in 30 jahren
gruss
roger hoffmann

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