Die Anliegen der Initativen sind richtig, die Gegenvorschläge aber zielführender

Nänikon

Die SP Uster will nicht, dass in Nänikon die «Neue Greifenseestrasse» gebaut wird. Auch soll es in der Reservezone Grossriet bis auf weiteres keine bauliche Entwicklung geben, sondern der Entscheid, was mit der Reservezone dereinst geschehen soll, soll den nächsten Generationen überlassen werden. Als der erfolgsversprechendste Weg zur Erreichung dieser Ziele empfiehlt die SP Uster deshalb die beiden von Stadtrat und Gemeinderat unterstützten Gegenvorschläge zur Annahme.

Im Zonenplan der Stadt Uster ist das Gebiet Grossriet nordwestlich von Nänikon der Reservezone zugeteilt. Reservezone bedeutet, dass noch offen ist, wie es mit diesem Gebiet dereinst weitergehen soll, ob es irgendeinmal überbaut werden darf oder nicht. Die Initiative «Landwirtschaftsland statt Betonklötze» verlangt nun, dass die Reservezone in die Landwirtschaftszone umgeteilt wird. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass hier bereits morgen Bagger auffahren würden. Dem ist aber keineswegs so: Der Stadtrat hat im Stadtentwicklungskonzpet (STEK) dargelegt, dass in diesem Gebiet auf absehbare Zeit, mindestens bis 2050 keine Änderung vorgesehen ist. Deshalb soll das Gebiet in der Reservezone bleiben und der Entscheid, wie es im Grossriet dereinst weitergehen soll den nächsten Generationen überlassen werden. Die SP Uster unterstützt diesen Ansatz. Übrigens schützt auch eine Umzonung in Landwirtschaftsland das Gebiet nicht für immer: Es könnte später dennoch als Bauland eingezont werden. Insofern kann die Intiative ihr Ziel gar nicht erreichen. Die SP Uster lehnt die Initiative ab und unterstützt den Gegenvorschlag.

Neue Greifenseestrasse nicht nötig

Da im Gebiet Grossriet auf absehbare Zeit keine bauliche Entwicklung vorgesehen ist, braucht es auch die Neue Greifenseestrasse, die als Rückgrat für eine allfällige Erschliessung angedacht war, nicht. Ohne diese Funktion wird sie aber zum reinen Autobahnzubringer übers grüne Land. Die SP Uster stimmt somit mit dem Grundanliegen der «Initiative gegen den sinnlosen Bau der Neuen Greifenseestrasse» voll und ganz überein. Allerdings hält sie den Initiativtext, der den Einsatz «jedes rechtlichen, juristischen und politischen Mittels» verlangt, für verunglückt, weil er falsche Erwartungen an die zur Verfügung stehenden Optionen weckt. Auch der Stadtrat und der Gemeinderat wollen auf die Neue Greifenseestrasse verzichten. Der Gegenvorschlag schlägt aber vor, gezielt dort anzusetzen, wo angesetzt werden muss: im regionale Richtplan, der die rechtliche Basis für das Strassenprojekt bildet. Der Stadtrat soll von der Bevölkerung beauftragt werden, bei der Regionalplanung Zürcher Oberland und dem Kanton Zürich die Streichung der Strasse zu beantragen. Beide Vorlagen verfolgen also dasselbe Ziel, die Initiative ist aber gewissermassen die Schrotflinte, die Uster in langen, aussichtslosen Rechtsverfahren teuer zu stehen kommen könnte, der Gegenvorschlag das gezielt eingesetzte Skalpell. Die SP Uster hält das zweitere für zielführender und lehnt deshalb die Initiative zugunsten des Gegenvorschlages ab.

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