Gemeinderatssitzung: In Uster wird gefördert, bei Mensch und Natur

Stadthaus Uster

Die jüngste Gemeinderatssitzung stand im Zeichen einer bunten Traktandenliste. Zwei Traktanden drehten sich dabei um die Förderung, sowohl bei Mensch wie in der Natur. So bewilligte der Gemeinderat zusätzliche Gelder, damit das Familienzentrum zu einem Kompetenzzentrum für frühe Kindheit ausgebaut werden kann. Und auch für die Biodiversitätsförderung sprach der Gemeinderat zusätzliche Gelder, so dass die Stadt Uster inskünftig mehr als bisher gegen den Artenschwund tun kann.

Das Familienzentrum ist eine altgediente Institution, die ursprünglich vom Kanton aufgebaut und betrieben wurde. 2014 zog sich der Kanton zurück und die Stadt Uster übernahm die Finanzierung über einen Leistungsauftrag. Nun soll dieser Leistungsauftrag ergänzt und das Familienzentrum zu einem eigentlichen Kompetezzentrum ausgebaut werden, das umfassende Beratungen und Begleitungen für Familien mit Kindern im Vorkindergarten-Alter anbietet. Dafür wird der bisherige Betrag um 100‘000 Franken aufgestockt und damit verdoppelt.

Das Konzept wurde von den meisten Parteien unterstützt. SP-Fraktionspräsidentin Anglika Zarotti sprach von einem wichtigen Schritt für die Frühförderung in der Stadt Uster. Einzig die SVP legte sich wie gewohnt quer und sah einmal mehr als traditionelle Familienbild, bei dem die Eltern eben ganz alleine für die Kinder zuständig sind, in Gefahr. Sie drang mit ihren Argumenten aber nicht durch, so dass die Vorlage schliesslich mit 27:8 Stimmen angenommen wurde.

Bei der zweiten Fördervorlage ging es um den Kampf gegen den Artenschwund. Ausgehend von einer Motion hat der Stadtrat ein Biodiversitätskonzept ausgearbeitet, das in sieben Handlungsfeldern mit rund 60 Massnahmen dagegen angehen will. Von Verbindungskorridoren für Tierarten, über Ausstiegshilfen für Amphibien, mehr Bäumen im Siedlungsgebiet bis hin zu sogenannten Biotop-Bäumen im Wald reicht die Palette. Angelegt ist das Konzept auf rund 10 Jahre, pro Jahr sollen zusätzlich rund 100‘000 Franken investiert werden.

Auch hier wurde das Konzept allseits gelobt. SP-Gemeinderat Balthasar Thalmann meinte, dass das Konzept sehr gut durchdacht und die einzelnen Massnahmen gut ineinander greifen würden. Und Patrico Frei von den Grünen kalauerte über das Konzept aus der Abteilung Bau von SP-Stadtrat Stefan Feldmann: «Feldlerche und Feldhase zählen nun auf den Feldmann». Etwas kurios verhielt sich die SVP: Sie beschloss Stimmfreigabe, doch die Weisung passierte am Ende dann doch einstimmig mit 34:0 Stimmen.

Weiter hat der Gemeinderat:

  • Einstimmig ein Postulat der BPU bezügich der Personenunterführung Mitte abgeschrieben.
  • Einstimmig ein Postulat der Grünen bezüglich Rufbussen und Ruftaxis abgeschrieben.
  • Die Antwort des Stadtrates auf eine Interpellation von SP-Gemeinderat Balthasar Thalmann betreffend Lärmberuhigungsmassnahmen diskutiert.
  • Die Antwort des Stadtrates auf eine Interpellation der GLP betreffend Steigerung der Ustermer Solarstromproduktion diskutiert.
  • Mit 26:8 Simmen ein Postulat von SP-Gemeinderätin Angelika Zarotti betreffend Waldkindergarten an den Stadtrat überwiesen.
  • Mit 26:8 Stimmen ein Postulat von FDP und GLP betreffend den Elternbeiträge für die Morgenbetreuung an den Stadtrat überwiesen.

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