Gemeinderatssitzung: Krämeracker und Kulturzentrum einen Schritt weiter

Stadthaus Uster

Das neue Schulhaus Krämeracker hat bekanntlich einen langen und gewundenen Weg hinter sich: Ein erstes Projekt endete im Streit mit dem Architekten, ein zweites erlitt bereits auf der Stufe Projektierungskredit im Gemeinderat Schiffbruch. Doch nun nimmt der Neubau wieder fahrt auf: An seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat grünes Licht für den Projektierungskredit gegeben. Ebenfalls einen Schritt weiter sind auch die Ideen für ein Kulturzentrum auf dem Zeughausareal.

Am Ende war das Resultat deutlich: Mit 30:4 Stimmen sprach sich der Gemeinderat für den Projektierungskredit von 2,5 Millionen Franken aus. Das im Vorprojekt siegreiche Projekt «PEZ» kann nun dank des Kredites bis zur Projektreife ausgearbeitet werden. Und die Primarschulpflege will, dass es damit zügig vorwärts geht: Bereits im Februar soll der Baukredit in der voraussichtlichen Höhe von 35 Millionen Franken den Stimmberechtigten vorgelegt werden. Auf Beginn des Schuljahres 2018/2019 soll das neue Schulhaus dann für die Primar- und Sekundarschule bereitstehen.

Die SP-Gemeinderatsfraktion stimmte dem Projekt zu. Es sei zwar kein perfektes Projekt, meine SP-Gemeinderätin Kathrin Agosti, weil etwa bei der Schulzimmerfläche gespart worden sei. Dennoch überwiegten die positiven Aspekte die negativen klar, weshalb die SP-Fraktion dem Kredit «mit Überzeugung» zustimmen könne. Genau umgekehrt sahen es die Grünen: Sie gewichteten die negativen Punkte höher, übten etwa Kritik bei der Lüftung oder beim Betrieb der Photovoltaik-Anlage. Das Krämeracker verkomme so zu einer «M-Budget-Schule», meinten sie. Unterstützung erhielten die Grünen aber nur von der BPU. Alle übrigen Fraktionen sprachen sich für einen «gesunden Pragmatismus» aus und stimmen dem Kredit gemeinsam mit der SP-Fraktion zu.

Ebenfalls zu diskutieren gab eine Motion von von SP-Gemeinderat Balthasar Thalmann. Er verlangte mit dem Vorstoss, dass die Stadt Uster eine Stiftung für den Aufbau und den Betrieb eines Kulturzentrums gründen solle. Für den Aufbau eines Kulturzentrums mit Ausstrahlung über Uster hinaus, sei es nötig ein klares Profil zu entwickeln und das Zentrum bereits jetzt finanziell abzusichern. Der Stadtrat sieht dies im Grundsatz ähnlich, will sich aber nicht schon jetzt auf eine Stiftung festlegen, weshalb er darum bat, die Motion in ein unverbindlicheres Postulat umzuwandeln, so dass er eine Auslegordnung dazu machen könne.

Trotz dieser stadträtlichen Bereitschaft erhob sich gegen das Anliegen Widerstand: Die SVP fand, man binde so viel zu viele Mittel in einer Stiftung und äusserte die Befürchtung, dass Jodler und Sängerbund durch «elitäre Kultur» verdrängt werden könnten. Paul Stopper (BPU) bezeichnete das Postulat sogar schlicht als «Schnapsidee». Immerhin: Die FDP unterstütze das Postulat, genauso wie ein Teil der Mitte-Fraktion aus GLP, CVP, BDP und CVP. So wurde das Postulat mit 20:14 Stimmen überwiesen, so dass der Stadtrat nun die von ihm in Aussicht gestellte Auslegeordnung zuhanden des Parlamentes machen kann.

Weiter hat der Gemeinderat:

  • Mit 20:14 Stimmen den Antrag des Stadtrates zu einer GLP-Motion betreffend Blockflöten-Unterricht gutgeheissen.
  • Einstimmig die Kreditabrechnung für die Einführung der Schulsozialarbeit gutgeheissen.
  • Ohne Gegenstimmen die integrierte Time-Out-Schule für zwei weitere Schuljahre verlängert.
  • Mit 18:16 Stimmen ein GLP-Postulat für ein Mobilitätskonzept für die Sportanlage Buchholz an den Stadtrat überwiesen.

Zurück