An der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde vor allem über Orientierungshilfen für FussgängerInnen und AutofahrerInnen in Uster diskutiert. Die einen sollen so den schnellsten Weg zu ihrem Ziel finden, die anderen den nächstgelegensten freien Parkplatz. Die beiden Aufträge an den Stadtrat fanden im Parlament jeweils klare Mehrheiten, wenn auch in unterschiedlicher Zusammensetzung.

Beim Leitsystem für Fussängerinnen und Fussgänger ging es um die Erteilung eines entsprechenden Auftrages an den Stadtrat. Dieser wurde schliesslich mit 22:11 Stimmen auch erteilt, einzig die SVP votierte dagegen. Die FDP, die bei der Überweisung des ursprünglichen Vorstosses noch gegen das Anliegen war, konnte sich nun aber mit dem vom Stadtrat vorgeschlagenen pragmatischen Vorgehen anfreunden. Auch im Stadtrat selber kam es diesbezüglich zu einem Umdenken: Nun sollen die besten und schnellsten Fusswege zu Sportanlagen oder kulturellen Einrichungen ausgeschildert werden. Die Kosten belaufen sich gemäss Stadtrat auf rund 50'000 bis 100'000 Franken. Für die SP-Fraktion gab Gemeinderätin Karin Niedermann der Freude Ausdruck, dass die Stadt ein Zeichen für die Förderung des Fussverkehrs setzen will. Es möge zwar stimmen, dass ein Fussgängerleitsystem allenfalls nicht die alleroberste Priorität habe, aber: «Uster bekommt damit einen Touch ‚Stadt’, der unserer Stadt gut ansteht.»

Ebenfalls nicht in die Kategorie «Oberste Priorität» fällt ein weiteres Leitsystem, jenes für Autofahrerinnen und Autofahrer. Dennoch soll Uster nun auch ein solches erhalten: Der Gemeinderat stimmte einem Bericht des Stadtrates mit 22:9 Stimmen zu und nahm damit auch zur Kenntnis, dass in die Investitionsplanung für kommendes Jahr 200'000 Franken eingestellt werden. In einer ersten Etappe sollen vor allem die grossen Parkierungsanlagen Illuster, Uster 77, Kern Uster und beim Bildungszentrum eingebunden werden. Die SP-Fraktion stimmte gegen den Vorschlag des Stadtrates: Ein Parkleitsystem mache nur im Zusammenhang mit einem fussgängerfreundlichen Zentrum Sinn. Deshalb sei ein solches auch erst im Rahmen eines Umbaus des Zentrums einzurichten. Da sich die Mitte-Fraktion aus GLP, EVP, BDP und CVP aber auf die Seite der Bürgerlichen schlug, blieben SP und Grüne bei diesem Geschäft in der Minderheit.

Weiter hat der Gemeinderat:

• Einstimmig dem Antrag der Sekundarschulpflege für eine definitive Einführung der Leistungsgruppe spur+ (Intervention in schulischen Krisensituationen) zugestimmt.
• Mit 10:18 Stimmen eine Motion betreffend Investition in den Kanalisationsanschluss Püntenanlage Winkerwiesen abgelehnt.