Gemeinderatssitzung: Morgenbetreuung endlich auch in Uster

Stadthaus Uster

Nur drei Geschäfte standen auf der Traktandenliste der jüngsten Gemeinderatssitzung. Und zwei gaben nicht viel zu reden. Durchaus gewichtig war aber das dritte, ein Antrag der Primarschulpflege die Tagesstrukturen an der Primarschule Uster auszubauen und neu auch eine Morgenbetreuung anzubieten. Dieser Antrag fand Anklang, mehr noch: Der Gemeinderat entschied sich dafür, die in zwei Schritten geplante Einführung gleich in einem Schritt vorzunehmen. Einzig die SVP fand das Angebot in dieser Form unnötig und wollte es auf das gesetzliche Minimum beschränken.

Die Primarschulpflege legte dem Gemeinderat eine Kreditvorlage vor, mit der sie einen Ausbau der Morgenbetreuung in der Primarschule beantragte. Gemäss Volksschulgesetz sind die Gemeinden verpflichtet, zwischen 7.30 und 18 Uhr eine dem «tatsächlichen Bedarf» entsprechendes Angebot an Tagesbetreuung anzubieten. Die Primarschule hat diesen Bedarf erhoben und beantragte mit ihrer Weisung ein schrittweises Vorgehen: In einem ersten Schritt sollte ab Schuljahr 2022/2023 eine Morgenbetreuung ab 7.30 Uhr eingeführt werden, die dann ab Schuljahr 2024/2025 ausgebaut und ab 7 Uhr mit Frühstück angeboten werden sollte.

Der Gemeinderat reagierte mit sehr viel Wohlwollen auf den Antrag. «Endlich auch in Uster», meinten verschiedene Rednerinnen und Redner, darunter auch SP-Gemeinderat Markus Wanner. Allerdings sei die zweietappige Einführung etwas zögerlich und 7.30 Uhr bringe für viele arbeitenden Eltern nicht wirklich eine Entlastung. Wie die vorberatende Rechungsprüfungskommission plädierte Wanner deshalb dafür, statt zwei kleine gleich von Anfang einen grossen Schritt zu machen. Dies sahen am Ende (fast) alle Parteien so, sogar die sonst so sparsame FDP schloss sich dieser Position an. Nur die SVP plädierte für die Minimalvariante und sah das traditonelle Familienbild in Frage gestellt. Mit 21:8 Stimmen passierte aber die angepasste Vorlage schliesslich problemlos.

Genutzt wurde die Gemeinderatssitzung für verschiedene Fraktions- und persönliche Erklärungen. SP-Fraktionspräsidentin Angelika Zarotti sprach dabei die stockende Bereinigung der Schulgemeinden an. Das neue Gemeindegesetz schreibt vor, dass die Schulgemeinden ihre Grenzen so anpassen müssen, dass sie denjenigen der politischen Gemeinden entsprechen. In Uster ist es so, dass der Ortsteil Nänikon in Sachen der Sekundarschule mit Greifensee eine eigene Gemeinde bilden. Das Anliegen, hier eine Bereigung vorzunehmen ist uralt, getan hat sich nichts. Und wenn es nach der Sekundarschulpflege Nänikon-Greifensee geht, soll das auch so bleiben: An ihrem Widerstand ist die neuste Runde der Gespräche gescheitert. Nichtstun sei aber keine valable Option, machte Zarotti klar, und appellierte dabei an den Präsidenten der Sekundarschulpflege Nänikon-Greifensee Hand für eine Lösung zu bieten. Unglücklicherweise war dieser an diesem Abend aber nicht im Ratssaal anwesend: CVP-Gemeinderat Ulrich Schmid weilte im Militärdienst...

Weiter hat der Gemeinderat:

  • Mit 27 Stimmen eine Interpellation bezüglich Steigerung der Ustermer Solarstromproduktion an den Stadtrat überwiesen.
  • Einstimmig die Bauabrechnung für den Bau des Primarschulhauses Krämeracker genehmigt.

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