Gemeinderatssitzung: Schwarze Zahlen, die eigentlich rot sind

Stadthaus Uster

An der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien stand wie immer die Genehmigung der letztjährigen Rechnung auf dem Programm. Diese schliesst mit einem Gewinn von rund 8 Millionen Franken ab. Doch das Resultat täuscht: Bei einer genaueren Betrachtung sind diese schwarzen Zahlen eigentlich rot. Das gute Resultat kam nur dank rekordhohen Grundstückgewinnsteuern und einem Buchgewinn zustand. Solche Sonderfaktoren können auch mal in die andere Richtung zu Buche schlagen.

Auf den ersten Blick scheint es der Stadt Uster finanziell gut zu gehen: Für das Jahr 2018 schreibt die Stadt Uster einen Gewinn von 8 Millionen Franken. Kein Wunder verlief die Gemeinderatssitzung angesichts des Resultates einigermassen in Minne, denn wer will schon reklamieren, wenn die Zahlen schwarz sind? Nicht in den positiven Chor einstimmen wollte SP-Fraktionspräsident Markus Wanner, denn er zeigte auf, dass die schwarzen Zahlen eigentlich rot sein müssten, da das gute Resultat nur dank rekordhohen Grundstückgewinnsteuern und dem Buchgewinn aufgrund der Volksabstimmung über den Gestaltungsplan «Untere Farb» zustande kam.

«Wenn man diese ausserordentlichen Erträge abzieht, würde ein tiefrote Null resultieren. Das sollten wir im Hinterkopf behalten, wenn das nächste Budget vielleicht nicht so gut ausfällt», erklärte Wanner, der zudem eine Bilanz über die letzte Legislatur zog. «Die Verschuldung ist in den letzten vier Jahren gestiegen, auch weil man am Steuerfuss nicht rühren wollte.» Sondereffekte könnten auch schnell einmal ins Negative kippen und deshalb sei klar: «Der Stadtrat darf den Steuerfuss nicht über alles stellen.»

Und in der Tat: Wie Finanzvorsteher Cla Famos in seinem Referat zur Rechnung im Ausblick erkennen liess, rechnet der Stadtrat für 2019 mit einem negativen Rechnungsabschluss. So schlage nun die nötige Abwertung der «Unteren Farb» genauso zu Buche, wie der von der Stadt neu zu leistende Beitrag von CHF 1 Mio. an den Bahninfrastrukturfonds. Und auch bei den Grundstückgewinnsteuern sieht es dieses Jahr nicht gleich gut aus. Klar scheint somit: Die finanzpolitischen Gewässer werden für die Stadt Uster in naher Zukunft turbulenter.

Der Gemeinderat genehmigte die Jahresrechnung und die NPM-Berichte am Ende einstimmig.

Weiter hat der Gemeinderat:

  • Einstimmig die Jahresrechnung 2018 der Sekundarschulgemeinde Uster genehmigt.
  • Einstimmig den Zusammenarbeitsvertrag mit der Gemeinde Greifensee betreffend die Verkehrsschulung der Greifenseer Kinder genehmigt.

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