Gemeinderatssitzung: Seequai bleibt weiterhin zum grössten Teil unzugänglich

Stadthaus Uster

An der letzten Gemeinderatssitzung hatte das Ustermer Parlament über ein neues Konzept zur Gestaltung der Schifflände zu entscheiden. Ein Konzept, dass aus Sicht der SP nicht wirklich zu überzeugen vermag. Der Hauptkritikpunkt: Auch weiterhin bleibt der überwiegende Teil des Seequais der allgemeinen Öffentlichkeit unzugänglich. Trotz dieser Kritik wurde das Konzept vom Gemeinderat aber letztlich gutgeheissen. Doch es gibt auch Erfreuliches zu berichten: Autoarme oder autofreie Siedlungen sollen mit einer Anpassung der Parkplatzverordnung gefördert werden.

Um die Gestaltung der Schifflände und den Seequai wird seit vielen Jahren heftigst gestritten. Dabei geht es um mehr als «nur» den Standort eines Seerestaurants bzw. die Frage seiner Gestaltung, sondern es geht um eine ganzheitliche Betrachtung des Areals rund um die Schifflände. Mit einer Motion hatte 2013 SP-Gemeinderat Balthasar Thalmann gemeinsam mit dem heutigen SVP-Stadtrat Jean-François Rossier ein Gesamtkonzept für das ganze Schifflände-Areal verlangt.

Das vom Stadtrat erarbeitete Konzept liegt nun vor und bringt unter dem Strich wenig Neues: Mehr oder weniger bleibt alles beim alten. Und das überzeugt aus Sicht von Balthasar Thalmann nicht: «Nach wie vor kann nur ein Fünftel des ganzen Seequais von der Öffentlichkeit genutzt werden, der Rest wird von Wassersport und Badi in Beschlag genommen.» Das sei schlicht und einfach zu wenig, befand Thalmann: Ein neues Konzept müsse ambitionierter sein. Der Stadtrat seinerseits begründete seinen Antrag mit dem Argument, das man sich halt am Machbaren und nicht am Wünschbaren orientiert habe. So sah es auch die Mehrheit des Gemeinderates: Das Konzept wurde mit 23:12 Stimmen genehmigt und soll so in den kommunalen Richtplan aufgenommen werden.

Erfreulicher verlief die Diskussion betreffend einer von SP-Fraktionspräsident Markus Wanner miteingereichten Motion betreffend Nachhaltige Wohn- und Mobilitätsformen: Der Vorstoss wurde mit 20:15 Stimmen erheblich erklärt. Inhaltlich geht es darum, dass die Parkplatzverordnung so angepasst wird, dass der Bau von autofreien oder autoarmen Siedlungen möglich wird. Die bisherige Parkplatz-Verordnung, die bei Neubauten die Anzahl der Parkplätze vorschreibt, datiert aus dem Jahre 1992, also aus einer Zeit, als das S-Bahn- und Quartierbus-Angebot bei weitem noch nicht so dicht war wie es heute ist. Gerade weil in der Agglomeration die Zahl der autolosen Haushalte steigt, scheint es angebracht, auch die Anforderungen an die Anzahl Parkplätze zu reduzieren. In der Stadt Zürich gibt es bereits die ersten Siedlungen, die gänzlich ohne Parkplätze auskommen. Dies soll auch in Uster möglich sein. Der Stadtrat wird nun aufgrund des Entscheides des Gemeinderates die Parkplatzverordnung überarbeiten müssen.

Weiter hat der Gemeinderat:

  • Einstimmig die Bauabrechnung für die neue Garderoben-Anlage auf der Heusser-Staub-Wiese genehmigt.
  • Mit 29:2 Simmen die revidierte Verordnung über das Bürgerrecht der Stadt Uster genehmigt.
  • Mit 23:12 Stimmen ein Postulat der Grünen betreffend Vermeidung von Palmöl in städtischen Verpflegungsbetrieben überwiesen.

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