1. Mai: «Fortschritt und Freiheit kommt nicht von allein»

1. Mai mit Mario Fehr

In aufgeräumter Stimmung feierten rund 200 Personen gestern den 1. Mai vor der Landihalle in Uster. Cédric Wermuth, SP-Nationalrat aus dem Aargau, erinnerte in seiner Festansprache daran, dass sich Fortschritt und Freiheit nicht von alleine einstellen würden, dass es dafür Einatz, Ausdauer und Kraft im politischen Kampf brauche. Maria Sorgo, SP-Gemeinderätin aus Winterthur und VPOD-Gewerkschafterin, forderte die Lohngleichheit für Frauen und Männer. Für die kulinarische und kulturelle Umrahmung der Feier sorgte dieses Jahr der albanische Verein «Bashkimi».

Die dunklen Wolken hingen zwar bedrohlich über der Stadt Uster, doch es blieb glücklicklicherweise trocken. Und so konnten die rund 200 Personen, die an die 1. Mai-Feier in Uster gekommen waren, den beiden Festansprachen in aufgeräumter Stimmung vor statt in der Landihalle folgen.

Cédric Wermuth, ehemaliger Juso-Präsident und heutiger SP-Nationalrat, machte die ungleiche Verteilung des gemeinsam erarbeiteten Reichtums zum Thema, in der Schweiz aber auch weltweit. Eine handvoll Personen besässen heute soviel Vermögen wie die eine Hälfte der Menschheit. Dies sei empörend, zumal denen, die solche Verhältnisse zum Thema machten, von rechts reflexartig Klassenkampf vorgeworfen werde. Einen Klassenkampf gebe es in der Tat, so Wermuth weiter, allerdings werde er von oben geführt. Und dagegen gelte es klar Stellung zu beziehen. In seiner Rede erinnerte Wermuth zudem an andere brennende Politthemen, wie die Klimaerwärmung oder die weltweiten Migrationsbewegungen und rief die Anwesenden auf, im Kampf für eine Fortschritt und Freiheit nicht nachzulassen: «Kein Fortschritt kommt ohne Kampf, es mag Zeit brauchen, Ausdauer, Kraft. Aber die Sache der Freiheit ist vor allem eines: nie und nimmer verloren, es lohnt sich immer, dafür zu kämpfen, und sie setzt sich am Ende immer durch.»

Maria Sorgo, SP-Gemeinderätin in Winterthur und aktive Gewerkschafterin, widmete ihrer Rede der Situation der Frauen in der Arbeitswelt und nahm damit das Hauptthema des diesjährigen 1. Mais auf, die Lohngleichgleichheit, die auch 37 Jahre nach der Annahme des Gleichstellungsartikels in der Bundesverfassung noch immer auf sich warten lässt. «Moderne Arbeitsstrukturen oder Ansätze, die ein ausgeprägte Hierarchiedenken sprengen würden, haben immer noch einen schweren Stand», erklärte die zum Teil in Uster aufgewachsene Rednerin. An Beispielen aus ihrem eigenen Berufsfeld, der Pflege, zeigte sie anschaulich die Probleme im Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt auf. «Es braucht Berufsgruppen, die sich wehren, auf die Strasse gehen und den langen Kampf in Angriff nehmen», rief sie den Anwesenden zu.

Neben Reden bot der 1. Mai aber auch kulinarische und kulturelle Leckerbissen. «Bashkimi», der Verein der in Uster ansässigen Albanerinnen und Albaner, servierte albanische Gerichte und eine Volkstanzgruppe unterhielt mit ihren Einlagen die Festgemeinde. Und auch ansonsten bot die Feier gute Gelegenheit, um gemütlich beieiander zu sitzen und nochmals über die vergangenen Wahlen zu sprechen.

Rede von Cédric Wermuth zum Download: [PDF, 291 KB]

Rede von Maria Sorgt zum Download. [PDF, 41 KB]

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