100 Jahre SP Uster: Zwei spannende Diskussionsrunden

100 Jahre SP Uster

Mit zwei spannenden Diskussionsrunden schloss die SP Uster am Samstag den Veranstaltungs-Zyklus aus Anlass ihres 100 Jahr-Jubiläums ab. Am ersten Anlass diskutierten ein Historiker, ein Unternehmer und ein Ökonom die Entwicklungen in der Arbeitswelt. An der zweiten Veranstaltung tauschten sich dann drei Generationen von SP-Mitgliedern über die Motivation für ihr politisches Engagement und ihren Blick auf die SP aus. Mit total rund 70 Teilnehmenden waren die beiden Anlasse gut besucht. 

«Arbeiten und Industrie – gestern, heute und morgen» hiess die erste der beiden Jubiläums-Veranstaltungen im Gemeinschaftsraum der Siedlung Arche Nova, einer ehemaligen Spinnerei. Ausgangspunkt stellte dabei der Usterbrand von 1832 dar, dem einzigen grossen Maschinensturm in der Schweiz. Heimweber zündeten aus Angst vor Arbeitsplatzverlust damals eine Fabrik auf dem heutigen Trümpler-Areal in Oberuster an. Der Historiker H.C. Daeniker ordnete das damalige Geschehen in einen historischen Kontext ein, anschliessend wurden Ausschnitte aus seinem 1982 gedrehten Film «Die Gräuelthat» gezeigt. Renato Murk, Geschäftsleitungs-Mitglied von Uster Technologies zeigte danach auf, mit welchen Herausforderungen ein Industrie-Unternehmen heute konfrontiert ist und der Ökonom und Publizist Werner Vontobel wagte ein Blick in die Zukunft. Und plädierte dabei für eine Reduktion der Arbeitszeit auf 30 Stunden in der Woche. In einer von SP-Gemeinderat Balthasar Thalmann und SP-Vorstandsmitglied Rolf Graf moderierte Diskussionrunde wurde das Thema anschliessend weiter vertieft.

Am späteren Nachmittag fand dann die zweite Diskussionrunde statt: Im Turbinensaal der Siedlung Im Lot fand ein Treffen verschiedener SP-Generationen statt. Unter der Leitung von SP-Nationalrätin Min Li Marti (*1974) diskutierten Heidi Witzig (*1944), Matthias Stammbach (*1964), Patricia Morf (*1986) und Florin Schütz (*1996) über ihre politische Motivation, mögliche Generationenkonflikte – wie er bei der AHV-Vorlage zwischen SP und Juso aufgetreten war – und den Spagat zwischen sozialdemokratischen Werten und realpolitischen Kompromissen. Dabei zeigte sich: Auch wenn es da und dort Differenzen zwischen den Generationen geben mag, so sind die Übereinstimmungen, was die grundsätzlichen Werte und die Vorstellungen für eine Gesellschaft von morgen betrifft, doch deutlich stärker. Und somit ist die Prognose nicht gewagt: Auch nach 100 Jahren wird die Fackel der Sozialdemokratie weitergetragen werden.

Der «Anzeiger von Uster» widmete dem Anlass «Arbeiten und Industrie – gestern, heute, morgen» einen Beitrag [PDF, 184 KB].

Und im folgenden ein paar Impressionen, fotografiert von Stefan Feldmann:

Zurück