«la buena vida»: Konzern- und Eigenverantwortung am konkreten Beispiel diskutiert

Kohlemine in Kolumbien

Eine riesige Tagbau-Kohlenmine in Kolumbien frisst sich immer weiter in ihr Umland und vertreibt Indigene aus ihren Dörfern und Lebensräumen. Als Ersatz werden sie in gesichtslose Neubauten in der Pampa umgesiedelt, wo es – nicht nur – an Wasser fehlt. Diese Geschichte erzählt der Dokumentarfilm «la buena vida». Sie hat gleich zweifach mit der Schweiz zu tun. Anlässlich eines Filmabends der SP Uster im Kino Qtopia wurde anhand dieses konkreten Beispiels über die Konzernverantwortungs-Initiative diskutiert.

Auf Einladung der SP Uster haben gegen 40 Personen im Kino qtopia den Dokumentarfilm «la buena vida» angeschaut und anschliessend darüber diskutiert. Die Kamera begleitet das Schicksal der indigenen Dorfgemeinschaft von Tamaquito in Nordostkolumbien und endet in der Schweiz. Denn unser Land ist gleich zweifach an den Vorgängen im fernen Kolumbien mitverantwortlich: Die Mine gehört zu einem Drittel dem Schweizer Rohstoffgiganten Glencore. Und sie exportiert die Millionen von Tonnen Steinkohle fast ausschliesslich nach Europa (das seine Minen stillgelegt hat), wo damit Kohlekraftwerke betrieben werden. An diesen wiederum sind auch grosse Schweizer Stromversorger mitbeteiligt. So sind nicht nur Schweizer Konzerne, sondern auch unser aller Stromhunger mitverantwortlich an umwelt- und menschenschädigenden Zuständen in Kolumbien.

Im Anschluss an den Film folgte eine Gesprächsrunde mit Fausta Borsani (sie realisierte bei Migros und Kuoni Projekte für eine nachhaltige und menschenfreundliche Lieferkette) und Eckehart Messer (Mitglied im Regionalkomitee der Konzernverantwortungsinitiative), beide aus Uster. Das doppelte Fazit: Ein JA zur Konzernverantwortungsinitiative am 29. November wird mithelfen, Schweizer Firmen auch im Ausland zu verantwortlichem Handeln zu zwingen. Genauso dringend ist aber auch der Umstieg auf erneuerbare, lokale Energien hier in der Schweiz.

 

 

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