Nach Spital-Fusions-Aus: Timeout bei der Rechtsform einlegen

Spital Uster

Gestern haben die Verwaltungsräte des Spitals Uster und der GZO Spital Wetzikon überraschend mitgeteilt, dass die Fusion der beiden Spitäler abgesagt wird. Die SP kann die Begründung für den Entscheid inhaltlich zwar nachvollziehen, ist aber über den Schlingerkurs der Spitalverantwortlichen irritiert. Die SP Uster fordert nun, dass die Rechtsform-Frage für das weiterhin selbständige Spital Uster unter Beizug externer Fachleute neu geprüft wird.

Der Entscheid der beiden Verwaltungsräte des Spitals Uster und der GZO Spital Wetzikon kommt überraschend. Die SP Uster nimmt mit Befremden Kenntnis vom Schlingerkurs der Spitalverantwortlichen, die an der Delegiertenversammlung erst kürzlich noch versicherten, die Fusion sei nun wieder auf Kurs und ein Urnenentscheid darüber im Juni 2021 bleibe das Ziel. Dass nun plötzlich Risiken als Grund für die Fusions-Absage angeführt werden, die aber bei genauerer Betrachtung allesamt bereits früher im Prozess hätten erkannt werden müssen, lässt die Delegierten des Zweckverbandes düpiert zurück. Es stellt sich die Frage, ob Verwaltungsrat und Spitalleitung nach diesem Hin und Her und dem damit verbundenen Vertrauensverlust noch in der Lage sind, das Spital zu führen. 

Inhaltlich ist der Entscheid, auf die Fusion mit dem GZO Spital Wetzikon zu verzichten, für die SP Uster jedoch nachvollziehbar. Insbesondere hilft er hoffentlich, die Unsicherheiten und die Belastung beim Personal des Spitals etwas zu lindern. Begrüssenswert ist auch, dass trotz der Absage der Fusion die Spitäler in ausgewählten Bereichen, wo dies sinnvoll ist, weiterhin zusammenarbeiten wollen. 

Die SP Uster fordert nach dem Aus für die Fusion nun auch die Option «Uster solo» – also die Umwandlung des Zweckverbandes in eine Aktiengesellschaft ohne Fusion mit Wetzikon – zu sistieren. Da ein solches Anliegen vor noch nicht allzu langer Zeit von den Stimmberechtigten abgelehnt worden ist, ist es sinnvoll, sich in dieser Frage nun ein Timeout zu nehmen und nochmals und vor allem ernsthaft Alternativen zu einer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft zu prüfen. Dafür sind nach Meinung der SP Uster zwingend externe Fachleute beizuziehen, um die Situation aufzuarbeiten und eine passende Strategie zu definieren. Das Spital erhalten und die Arbeitsplätze zu sichern muss nebst dem Erhalt der Gesundheitsversorgung vorrangiges Ziel sein.

Zurück