Nationalratswahlen 2015: Hervorragendes SP-Resultat in Uster

Barbara Thalmann und Stefan Feldmann

Die Nationalratswahlen vom 18. Oktober haben den befürchteten Rechtsruck gebracht. Nicht unbedingt im Kanton Zürich: Hier wurde SP-Kandidat Daniel Jositsch im ersten Wahlgang direkt in den Ständerat gewählt und die SP gewann zwei Nationalratssitze hinzu. Und auch in Uster machte die SP ein sehr gutes Resultat: Sie legte um 3,7 Prozent auf 23,6 Prozent zu und sowohl Barbara Thalmann als auch Stefan Feldmann landeten in Uster auf den Plätzen der Gewählten. Erstere machte zudem auf der SP-Liste gesamtkantonal sogar acht Plätze gut.

Alle Umfragen deuteten daraufhin: Bei den Nationalratswahlen am 18. Oktober würde es zum Rechtsruck kommen. Und so kam es dann auch, wobei nicht wie prognostiziert die FDP die grosse Wahlsiegerin war, sondern einmal mehr die SVP: Sie legte um 2,8 Prozent und elf Sitze zu. Die SP blieb gesamtschweizerisch stabil, legte um 0,1 Prozent zu, verlor aber im Nationalrat drei Sitze, da ihr das Proporzglück nicht ganz so hold war, wie vor vier Jahren. Die grossen Verlierer waren die Grünen (minus vier Sitze), die GLP (minus fünf Sitze) sowie die BDP (minus zwei Sitze).

Zürich gegen den Trend

Richtet man den Blick auf den Kanton Zürich, so fällt auf, dass die SP hier gegen den nationalen Rechts-Trend ein sehr gutes Resultat machte: Sie legte im Vergleich zu vor vier Jahren um 2,1 Prozent auf 21,4 Prozent zu und gewann zwei Sitze hinzu. Zulegen konnte sie dabei fast flächendeckend, in den Städten allerdings mehr als in der Agglomeration oder auf dem Land. Dass die SP am Ende zwei Sitze gewann und damit sogar die FDP überflügelte, die zwar am meisten zulegte (plus 3,7 Prozent), aber nur einen Sitz vorwärts machte, ist sicherlich auch der grossen linken Listenverbindung zu verdanken, welche SP, Grüne und AL umfasste.

Als schlicht sensationell ist das Resultat von Daniel Jositsch zu bezeichnen: Nicht so sehr, dass er als erster Sozialdemokrat seit 32 Jahren die Wahl in den Ständerat schaffte, gehörte er doch durchaus zu den Favoriten, wohl aber, dass er die Wahl bereits im ersten Wahlgang schaffte. Dabei holte er – wie die NZZ analysierte – vor allem in den «linken Hochburgen Uster, Winterthur und Zürich» viele Stimmen.

Hervorragendes Resultat in Uster
In der Tat: Auch in Uster schaffte Daniel Jositsch das absolute Mehr im ersten Wahlgang. Die Reihung der übrigen StänderatskandidatInnen entspricht darüberhinaus der Reihung im restlichen Kanton: Auf Platz 2 landete Ruedi Noser (FDP), gefolgt von Hans-Ueli Vogt (SVP), Bastien Girod (GP) und Martin Bäumle (GLP). Die ersten drei aus dem diesem Quartett treten nun auch zum zweiten Wahlgang an – mit offenem Augang.

Ein hervorragendes Resultat erzielte die SP in Uster auch bei den Nationalratswahlen: Normalerweise schliesst die SP bei nationalen und kantonalen Wahlen in Uster deutlich schwächer ab, als bei den Gemeinderatswahlen. Diesmal kam sie aber mit 23,6 Prozent (plus 3,7 Prozent) fast an das Resultat der Gemeinderatswahlen 2014 heran (25,1 Prozent). Dazu trug sicherlich auch bei, dass die SP Uster mit zwei Kandidaturen auf der Liste vertreten war. Und zumindest in Uster wären beide gewählt worden: Barbara Thalmann belegte sp-intern hinter Daniel Jositsch, Jacqueline Badran und Chantal Galladé (alle bisher) den vierten Platz, Stefan Feldmann dann hinter Thomas Hardegger und Martin Naef (beide bisher) den siebten Platz. Barbara Thalmann machte auch kantonal ein hervorragendes Resultat und stiess vom 20. auf den 13. Platz vor – von allen SP-Kandidierenden der grösste Sprung nach vorne.

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