«Uster hat ein vitales Interesse an einem zukunftsfähigen Spital Uster»

Barbara Thalmann

Vor zwei Wochen haben im Zweckverband des Spital Uster 78 Prozent der Stimmberechtigten JA zur Spital Uster AG gesagt. In Uster selber waren es gar fast 86 Prozent. Ich bin überzeugt, dies war nicht einfach nur ein JA zur AG, sondern klarerweise ein grosses JA zum Spital Uster. Auch heute Abend haben sich alle Parteien von links bis rechts ebenfalls ganz deutlich für eine Zukunft des Spital Uster ausgesprochen. Das ist ein starkes Signal.

Mitte März 2022 kündigte die Gesundheitsdirektion an, die Leistungsaufträge dem Spital Uster nur provisorisch und befristet zu erteilen. Als Gründe wurden die schlechte Wirtschaftlichkeit und ein zu ähnliches Leistungsangebot wie im Spital Wetzikon genannt. Das Spital Uster hat darauf eigentlich schon länger reagiert. Die Zahlen 2021 und erstes Quartal 2022 sehen bereits wieder viel besser aus als die Jahre davor. Und auch in der künftigen Ausrichtung der Leistungen hat sich das Spital Uster Gedanken gemacht. Es ist allen klar, dass die nahegelegenen Spitäler Uster und Wetzikon langfristig nicht praktisch das Gleiche anbieten können. Das wurde ja auch im Rahmen der geplanten Fusion immer wieder betont.

Aber: Die Ankündigung der provisorischen Leistungsaufträge hat SEHR verunsichert. Es sind Personalabflüsse und Finanzierungsschwierigkeiten zu befürchten, die dem Spital schneller den Stecker ziehen könnte, als einem lieb ist. Der Stadtrat Uster hat daher in Abstimmung mit allen anderen Zweckverbandsgemeinden in seiner Vernehmlassungsantwort geschrieben, die Leistungsaufträge seien definitiv und unbefristet zu erteilen. Dies mit der Zielsetzung, wieder mehr Sicherheit zu bekommen.

Der Stadtrat erachtet eine enge Absprache zwischen der Gesundheitsdirektion und dem Spital Uster für einen längerfristigen Erfolg als zentral. Es soll ein Zielbild im Strukturbericht verankert werden, das neue Trends berücksichtigt, wie etwa die «Ambulantisierung» oder die Altersmedizin. Gleichzeitig ist das Spital Uster als Notfallspital mit eigenem Rettungsdienst für die regionale Gesundheitsversorgung von grösster Bedeutung. Uster hat ein vitales Interesse an einem zukunftsfähigen Spital Uster.

Heute Morgen hatten meine Stadtratskollegin Karin Fehr und ich ein Treffen mit Regierungsrätin Nathalie Rickli. Klar wurde in diesem Gespräch, dass im grossen Picture die Zielsetzungen aller Beteiligten die gleichen sind. Das Spital Uster soll weiter bestehen bleiben. Das sieht auch die Gesundheitsdirektion so und ich finde es sehr wichtig, das hier auch zu betonen. Aber, und das haben wir ebenfalls eingebracht, das Spital Uster braucht Planungs- und Investitionssicherheit für die nächsten Jahre. Das Spital Uster braucht eine gute Abstimmung mit der Gesundheitsdirektion und allfälligen weiteren Kooperationspartnern. Und das Spital Uster braucht Leistungsangebote, die auch wirtschaftlich tragbar sind.

So kann künftig eine hochwertige Gesundheitsversorgung im Oberen Glattal und im Zürcher Oberland sichergestellt werden. Das ist im Interesse von uns allen, dafür wird sich der Stadtrat einsetzen.

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