Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

30. September 2002

Primarschule und Kindergarten: Kinderzuteilung und Benachrichtigung der Eltern

Anfrage von Regula Trüeb

Die Primarschulpflege verspricht, die Klassenzuteilung von Schul- und Kindergartenkindern den Eltern bis spätestens Ende Juni, d.h. anderthalb Monate vor Schuljahresbeginn, mitzuteilen. Dieser Zeitpunkt ist so spät, dass einerseits Lehrer/innen und Kindergärtner/innen kaum mehr Besuchstage mit den zukünftigen Schulkindern organisieren können. Für die Eltern bedeutet dies anderseits, dass sie bis kurz vor den Sommerferien den Stundenplan ihrer Kinder nicht kennen und so allfällige Therapien oder Musik- und Sportkurse nicht festlegen können. Besonders schwierig ist dieser späte Termin für Alleinerziehende oder Familien, in denen beide Elternteile beruftstätig sind (was heute bekanntlich in 60% der Familien mit Kindern bis 15 Jahren der Fall ist): Sie müssen die Tagesbetreuung ihrer Kinder erst im letzten Moment organisieren und auch unbefriedigende Lösungen in Kauf nehmen.

Dieses Jahr ist die Benachrichtigung über die Klassenzuteilung in Uster nicht bis am 30. Juni, sondern erst am 3. Juli bei den Eltern eingetroffen, also mit drei Tagen Verspätung - ohne Begründung seitens der Primarschulpflege. Zudem gab es weitere Pannen: In Nänikon beispielsweise sind Eltern einer ganzen zukünftigen Kindergartenklasse gar nicht benachrichtigt worden, ohne dass sich die Primarschulpflege für diesen Umstand entschuldigt hätte (im Gegenteil: die Eltern mussten sich am Telefon sagen lassen, sie hätten vermutlich vergessen, das Kind anzumelden).

Ich frage die Primarschulpflege in diesem Zusammenhang an:

  1. Ist eine frühere Klassenzuteilung und Benachrichtigung (zum Beispiel bis Ende April) möglich? Wenn nein, warum nicht?
  2. Was unternimmt die Primarschulpflege, um künftig Verspätungen und Pannen in der Benachrichtigung zu vermeiden?

Bedauerlicherweise ist es mir durch die Abschaffung der bewährten Fragestunde im Gemeinderat nicht möglich, meine Frage mündlich und ohne grossen zeitlichen und finanziellen Aufwand durch die Primarschulpflege beantworten zu lassen.

Ich danke der Primarschulpflege für die Beantwortung meiner Fragen.

 

Die Primarschulpflege beantwortet die Anfrage wie folgt:

Verursacht durch die grosse Fluktuation im Schulsekretariat bestand ein grosser Mangel an Know How. Die Schülerzuteilung begann termingerecht, geriet aber durch personelle Probleme ins Stocken. Die Primarschulpflege Uster hat gehandelt. Personelle Konsequenzen sowohl bezüglich fachlicher Qualifikation als auch bezüglich Umgangston wurden gezogen.

So entspricht die Anfrage, die Klasseneinteilungen früher als am 30. Juni zu realisieren, bereits einem erklärten Ziel des Schulsekretariats. Für das Schuljahr 2003/2004 ist geplant, die definitiven Zuteilungen bis Ende Mai 2003, also einen Monat früher, fertigzustellen. Ein früherer Zeitraum ist nicht wünschenswert, gilt es doch, vielfältige und komplexe Fragestellungen (Kleinklassen, ISF, Begabtenförderung, Schulraumplanung, Anstellungen von Lehrkräften/Therapeut/innen usw.) zu berücksichtigen.

Verabschiedendes Gremium wird die Primarschulpflege sein. Das heisst, dass die nächst höhere Instanz bei allfälligen Rekursen direkt die Bezirksschulpflege sein wird. Dies wird ermöglichen, dass bis zu den Sommerferien alle Kinder Usters ihren Platz im Kindergarten oder in einer Schulklasse gefunden haben werden.

Weisungen zur Terminplanung im Falle von Abklärungen wurden vom Schulpsychologischen Dienst bereits publiziert. Im Dezember 2002 wird das Schulsekretariat seinerseits Weisungen bezüglich der Termine für die Zuteilung erlassen. Diese Termine sind von allen Beteiligten verbindlich einzuhalten.
Grundsätzlich gilt es zu bemerken, dass sich die Zuteilung der grossen Zahl von Kindern immer schwieriger gestaltet. Mit einer neuen Software für die Schuladministration verfügt die Primarschule Uster heute über ein gutes Planungsinstrument. Es wird deshalb an dieser Stelle festgehalten, dass nicht mehr auf alle Begehrlichkeiten eingetreten werden kann. Auch hier gilt es, einen Schritt in Richtung Professionalisierung der Primarschule Uster – notabene eine der grössten im Kanton Zürich – zu tätigen.

Zurück