Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

31. August 2005

Einführung einer Kulturlegi für von Armut betroffene oder bedrohte Menschen

Postulat von Marc Meyer

Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, wie eine Kulturlegi realisiert werden kann mit der SozialhilfebezügerInnen und BezügerInnen von AHV-/IV-Zusatzleistungen zu bevorzugten Bedingungen Zugang zu städtischen und privaten Kulturangeboten haben können.


Begründung:

Menschen, die von Armut betroffen oder bedroht sind, können sich Kino- oder Theaterbesuche, Eintritte ins Schwimmbad oder ein Zeitungsabonnement oft nicht leisten. Ausgrenzung und zunehmende Isolation sind die Folgen. Durch die Vergünstigung von kulturellen Anlässen, Sport- und Weiterbildungsmöglichkeiten wird die Integration dieser Menschen in das gesellschaftliche Leben gefördert.

Die Kulturlegi Uster soll von Armut betroffenen oder bedrohten UstermerInnen den vergünstigten Zugang zu Kultur-, Sport- und Bildungsangeboten ermöglichen. In enger Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen, Vereinen und kultureller Institutionen, welche die Kulturlegi akzeptieren und gegen Vorweisen der Kulturlegi Vergünstigungen von 30, 40 oder 50 Prozent gewähren, sollen Orte von gelebter Solidarität geschaffen werden. Gedacht wird hier an städtische – Villa am Aabach, frjz, Hallenbad, Freibäder, Bibliothek, etc. – und auch an private Leistungserbringer: KSGU, Kino Qtopia, Kino Central, Mittagstisch al gusto!, Jazzclub, AvU, etc.

In den Städten Zürich (private Trägerschaft), Bern und Winterthur wird das Projekt Kulturlegi bereits mit sehr grossem Erfolg betrieben. In Winterthur geschieht dies beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit der Caritas, welche das Projekt verantwortlich leitet. Das Engagement der Stadt Winterthur beschränkt sich, nebst einer grossen ideellen Unterstützung, auf eine einmalige Abgabe für ErstbezügerInnen und auf eine finanzielle Beteiligung von Fr. 20.- pro ausgestellte Kulturlegi an den Projektkosten.

Für die Stadt Uster ist ein ähnliches Modell anzustreben. Ziel muss es sein, das Projekt Kulturlegi einfach und unkompliziert, d.h. ohne grossen zusätzlichen administrativen Aufwand, aber mit viel öffentlicher Unterstützung zum Erfolg zu verhelfen.

Auch Uster braucht eine Kulturlegi!

Der Gemeinderat lehnte die Überweisung des Postulats an den Stadtrat ab.

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