Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

11. September 2006

Biosicherheit

Anfrage von Patricia Bernet

Im Zusammenhang mit der revidierten Pflanzenschutzverordnung des Bundes ist im Kanton Zürich eine neue Stelle für Biosicherheit geschaffen worden. Die Gemeinden sind aufgefordert, eine eigene Stelle zu schaffen, bzw. jemanden mit der Thematik Biosicherheit zu beauftragen und dem Kanton als Ansprechpartner mitzuteilen. Es geht dabei u.a. um die Bekämpfung von Neophyten: Aus dem Ausland eingeschleppte Arten, die sich stark (bis explosionsartig) vermehren und die heimische Flora verdrängen. Zusätzlich zur Verdrängung der heimischen Arten können einzelne eingeschleppte Pflanzen Krankheiten verursachen (Asthma und Allergien z.B. durch Ambrosia) oder die landwirtschaftliche Ernte schmälern.

Ich frage den Stadtrat in diesem Zusammenhang an:

  1. Wie wurden bisher Neophyten und Neozoen beobachtet und bekämpft?
  2. Welche Massnahmen wird man in Zukunft treffen, um die Verbreitung von Neophyten und Neozoen zu verhindern?
  3. Welche Person ist verantwortlich für diese Aufgabe? Wurde dem Kanton Zürich die Ansprechperson mitgeteilt bzw. bis wann wird dies getan?
  4. Welche finanziellen Mittel wurden bisher und werden in Zukunft für die Bekämpfungen bereitgestellt?»

 

Der Stadtrat beantwortet die Anfrage wie folgt:

zu Frage 1: Auf Gemeindegebiet Uster sind Vorkommen von verschiedenen Neophyten bekannt. Die kanadische Goldrute wird seit Jahren soweit möglich insbesondere im Zusammenhang mit der Pflege von Naturschutzgebieten bekämpft.
In den letzten Jahren sind vermehrt auch andere Arten wie Riesenbärenklau, drüsiges Springkraut und Japanknöterich aufgetaucht. Bekannte Bestände wurden durch die Gesellschaft für Natur- und Vogelschutz Uster GNVU inventarisiert. Eine koordinierte Bekämpfung aufgrund dieser Liste erfolgt einerseits durch gezielte Pflegeeinsätze der GNVU sowie soweit möglich durch städtische und kantonale Unterhaltsgruppen (Strasseninspektorat, Forstdienst, Bachunterhalt) im Rahmen der normalen Pflegearbeiten.
Standorte der seit kurzem aufgetauchten Ambrosia sind meldepflichtig. Das Erfassen der Standorte und die Bekämpfung werden durch die kantonalen Stellen koordiniert. In Uster sind erst wenige kleine Vorkommen bekannt.
Mit Neozoen (nicht heimische Tierarten) sind bisher auf dem Gemeindegebiet Uster kaum Probleme aufgetreten.

zu Frage 2: Mit den bisherigen koordinierten Bekämpfungsmassnahmen können die Bestände von verschiedenen Neophyten kontrolliert werden. Die Bekämpfung der Ambrosia wird durch den Kanton koordiniert und organisiert. Einzelne Arten, wie die kanadische Goldrute, sind jedoch landesweit bereits so stark verbreitet, dass sie mit vertretbarem Aufwand kaum mehr flächendeckend beseitigt werden können. Diese Arten werden wie bisher insbesondere an sensiblen Orten und bei konzentriertem Auftreten bekämpft.
Zusätzlich kann mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung auf die Zusammenhänge aufmerksam gemacht werden.

zu Frage 3: Die Koordination und Meldestelle für die kantonal organisierte Bekämpfung der Ambrosia wird durch den Friedhofgärtner, Thomas Schenker, wahrgenommen. Er betreut bereit seit Jahren die Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten Gitterrost und Feuerbrand. Die Koordination für die Bekämpfung anderer Neophyten liegt bei Peter Padrutt, Leiter Natur und Landwirtschaft.

zu Frage 4: Durch eine gute Koordination und durch die Ausbildung der Unterhaltsverantwortlichen im Umgang mit Neophyten konnte der finanzielle Zusatzaufwand bisher im beschränken Rahmen gehalten werden. An einzelne Bekämpfungsaktionen von Vereinen und Einzelpersonen werden Entschädigungen im Rahmen des Naturschutzunterhaltes ausgerichtet. Allfällig notwendige Aufwendungen für grössere Aktionen (z. B. Ambrosia) können zur Zeit noch nicht abgeschätzt werden.

Zurück