Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

16. März 2009

Schulraumplanung der Primarschule und der Sekundarstufe Uster

Postulat von Regula Trüeb und Rolf Graf

Die Primarschulpflege und die Sekundarschulpflege werden zusammen mit dem Stadtrat beauftragt, für die Volksschule eine Schulraumplanung auf dem Gebiet der Stadt Uster zu entwickeln. Diese soll mindestens in den nächsten 10 Jahren die Grundlage bilden für anstehende wichtige Entscheide bezüglich Schulraum.

Diese Schulraumplanung soll den zuständigen Behörden und dem Gemeinderat transparent Aus-kunft geben u.a. über:

  • Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler in den nächsten 20 Jahren
  • Verteilung der Kinder und Jugendlichen auf die einzelnen Schuleinheiten
  • Gestiegener Schulraumbedarf durch Reformen im Volksschulgesetz (Sonderpädagogik, Tagesstrukturen) oder durch andere Projekte, wie z.B. Schulsozialarbeit, Grundstufe, Wiedereinführung Handarbeit, Verkleinerung Klassengrösse
  • Zusammenstellung des vorhandenen Schulraums und des in 10 Jahren zu erwartenden Schulraums nach Kriterien wie z.B. Besitz/ Miete und Definitivum/Provisorium (Pavillons)
  • Übersicht über die langfristigen Landreserven für Schulraum in Uster
  • Mittel- und langfristige Finanzplanung für Erstellung und Sanierung von Schulraum
  • Möglichkeiten der rollenden Finanzplanung
  • Sicherung der Zusammenarbeit mit der anderen Schulbehörde und der Abteilung Liegenschaft der Stadt
  • Art und Weise des Planungsinstruments, das garantiert, dass die Fristen zur Beratung im Gemeinderat bei künftigen Schulraum-Kreditvorhaben eingehalten werden können, und das die aktuelle Schulraumplanung und allfällige Veränderungen gegenüber dem letzten Stand sichtbar macht.

Begründung

In den letzten Jahren hatte der Gemeinderat viele, meist sehr kostenintensive Anträge zur Schulinfrastruktur der Primarschule und der Sekundarstufe zu beraten und zu verabschieden.

Wir erinnern beispielsweise an die folgenden Bauprojekte:

Primarschule:

  • Neubau Schulhaus Singvogel Nänikon
  • Neubau Schulhaus Oberuster
  • Umbau und Sanierung der Heilpädagogischen Schule Uster (HPSU)
  • Erstellung des Pavillons Hasenbühl 3
  • Projektierung des Primarschulhauses Krämeracker
  • Renovation und Möblierung des Dorfschulhauses
  • Renovation der Turnhalle Niederuster
  • Ergänzung der Aussenanlagen des Schulhauses Talacker
  • Aufbau und die Verschiebung der Pavillons Talacker, Oberuster und Nänikon
  • Erstellung des Modulbaus Niederuster.

Sekundarstufe:

  • Sanierung Schulhaus Krämeracker
  • Erweiterung und Sanierung der Berufswahlschule (BWS)
  • Pavillonverlegung Freiestrasse - BWS
  • Sanierung Schulhaus Freiestrasse mit Ausbau des Dachstocks in  
  • Mediothek und Erneuerung Pausenplatz
  • Neubau Turnhalle Freiestrasse (in Planung)

Durch die verschiedenen Bildungsreformen im neuen Volksschulgesetz (Sonderpädagogik, Tagesstrukturen etc.) und andere - oft kurzfristige - kantonale Bildungsvorhaben (Wiedereinführung Handarbeit, Reduktion Klassengrösse) steigt der Schulraumbedarf in den Gemeinden. In Uster wird die Situation durch den Abbruch des Projektes Neubau Primarschulhaus Krämeracker («Das fliegende Klassenzimmer») und die stetig wachsende Einwohnerzahl noch verschärft.

Diese Situation führt einerseits dazu, dass die Schulkreisezuteilung der PSU immer wieder neu angepasst wird und die Kinder zum Teil lange, nicht ungefährliche Schulwege haben oder mit dem Schulbus transportiert werden. Die Primarschulpflege hatte letztes Jahr ca. 50 Zuteilungs-Einsprachen von Eltern entgegen zu nehmen, die meist mit dem fehlenden Schulraum im Zusammenhang standen.

Andererseits führt diese Situation auch dazu, dass die Primarschule und die Sekundarstufe mit «Feuerwehrübungen» auf die veränderten Verhältnisse reagieren müssen und dem Gemeinde-rat meist kurzfristig Anträge für Schulraum vorlegen. Der Gemeinderat sieht die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Bauvorhaben ein, vermisst jedoch die Transparenz und die Übersicht über eine mittel- und längerfristige Schulraumplanung sowie eine offizielle Zusammenarbeit und gezielte Schulraumkoordination zwischen der PSU und der SSU. Dies umso mehr, als im Jahre 1999 ein Postulat betreffend Schulraumplanung der damaligen SP-Gemeinderätin Barbara Thalmann überwiesen wurde, und umso mehr, als die PSU und die SSU in ihren Leistungsaufträgen ent-sprechende Ziele formuliert haben:

Leistungsauftrag PSU: «Eine vorausschauende Entwicklung des Schulraumes sicherstellen, welche vorzugsweise unter Berücksichtigung von betriebswirtschaftlichen und pädagogischen Kriterien an den dezentralen Standorten festhält.»

Leistungsauftrag SSU: «Das Ressort Liegenschaften ist verantwortlich für die Bereitstellung des notwendigen Raums, um einen geordneten Schulbetrieb sicherzustellen.»  

Die SP-Fraktion bittet Sie, im Interesse einer koordinierten Schulraumplanung und der Stadtfinanzen dieses Postulat zu überweisen.

Der Gemeinderat lehnte die Überweisung des Postulates ab.

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