Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

19. Januar 1998

Kunststoffrecycling

Anfrage von Lydia Hässig

Kunststoffabfälle nehmen auch aus Privathaushalten in nächster Zukunft immer mehr zu. Meistens sind die einzelnen Artikel heute bezeichnet, aus was für einer Art Kunststoff sie bestehen. Es ist jedoch auch möglich, nicht angeschriebene Kunststoffartikel wi ederzuverwerten. Da Uster ein gut ausgebautes und gut betreutes Abfallsystem hat, bietet sich ein Kunststoffrecycling an. Abfälle aus Kunststoff wie leere Putzmittel-, Shampooflaschen und Verpackungshüllen generell könnten, ähnlich dem Styropor, zentral ge sammelt werden oder dezentral mittels eines Sacksystems.

In diesem Zusammenhang stelle ich folgende Fragen:

  1. Ist der Stadtrat bereit, eine Pionierrolle zu übernehmen und für die Kunststoffabfälle aus Privathaushaltungen ein Entsorgungsystem in Ustereinzuführen?
  2. In welchem Zeitrahmen könnte ein solches Recycling organisiert werden?

Für die Beantwortung der Fragen danke ich bestens.

 

Der Stadtrat beantwortet die Anfrage wie folgt:


Zu Frage 1: Die Gesundheitsbehörde kann aus rechtlichen sowie ökologischen Erwägungen keine Pionierrolle übernehmen und ein Entsorgungssystem für Kunststoffabfälle aus Privathaushaltungen übernehmen und ein Entsorgungssystem für Kunststoffabfälle aus Privathaushaltung en einführen. Eine Abgabe von Kunststoffabfällen an der Hauptsammelstelle in Uster ist aus folgenden Gründen unmöglich:

Beim Poly-Partner-Kunststoffrecycling-System müssen mindestens 50 Säcke á 240 Liter gesammelt und zwischengelagert werden, was aus Platzgründen nicht realisierbar wäre.

Gemäss Verfügung vom 20. Januar 1993 des Amtes für Gewässerschutz und Wasserbau des Kantons Zürich (AGW) für den Betrieb von Hauptsammelstellen wird unter anderem festgehalten: 1. Abs. 4 «Bestehende und funktionierende Entsorgungswege über Verkaufsgeschäfte und/oder den Handel dürfen nicht konkurrenziert werden.» 2. Abs. 7 «Mit dem Betrieb von Sammelstellen ist sicherzustellen, dass sich keine Gewerbe- und Industriebetriebe über die Sammelstelle entsorgen.»

Vielmehr setzt die Gesundheitsbehörde auf die Rolle des Handels/Gewerbes und der Industrie. Kunststoffabfälle aus Betrieben sind leichter identifizierbar, tendenziell weniger verschmutzt, in grossen Mengen vorhanden und somit sortenrein sammelbar. Die Gesundheitsbehörde setzt sich für eine sinnvolle Wiederverwertung von Betriebskunststoffabfällen aus Betrieben ein. Sie selbst fördert den Absatz von Kunststoff-Recyklaten, indem sie z.B. für die Produktion der Uschter-Kehrrichtssäcke mindestens 75 Prozent primär und sekundär Kunststoffregranulat vorschreibt. Sobald es der Stand der Technik erlaubt, werden die Uschter-Kehrichtsäcke auf 100 Prozent Kunststoffregranulat hergestellt.

Die Gesundheitsbehörde nimmt Kontakt mit Gewerbe- und Industriebetrieben in Uster auf, welche eine Sammelstelle für Kunststoffabfälle aus Betrieben, analog dem Angebot der POLY RECYCLING AG, betreiben möchten. Somit wäre es auch dem Kleingewerbe möglich , sich am Kunststoffrecycling zu beteiligen.


Zu Frage 2: Die Frage des Zeitpunktes für die Einführung eines privaten Entsorgungssystems für Betriebskunststoffabfälle kann im Moment nicht beantwortet werden. Kommt es doch auf die Bereitschaft der Ustermer Grossbetriebe an, eine Sammelstelle gegen Entgelt für klei nere Betriebe zu betreiben. Die Gesundheitsbehörde unterstützt die privaten Entsorgungs-Partner im Rahmen ihrer Möglichkeiten und wird den Start der ökologischen Dienstleistung bekanntmachen.

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