Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

26. Mai 1998

Zur Zukunft des Militärflughafens Dübendorf

Anfrage von Beatrice Jungholz

Der Militärflugplatz Dübendorf wird möglicherweise mittel- und langfristig vom Militär nicht mehr oder nicht mehr im heutigen Ausmass gebraucht. Umgekehrt denken interessierte Kreise laut darüber nach, den Flugplatz künftig für die Zivilfliegerei zu nutzen . Eine solche Nutzung würde Uster – insbesondere die westlichen Gemeindeteile – auf einen Schlag mit bisher unbekannten Fluglärm-Problemen konfrontieren.

Die Interessengemeinschaft von Gemeinden im Einzugsbereich des Militärflugplatzes Dübendorf (IGM) setzt sich für den Schutz der Bevölkerung ein. Sämtliche umliegenden Gemeinden, mit Ausnahme von Uster, sind Mitglied dieser Interessengemeinschaft.

In diesem Zusammenhang bitte ich den Stadtrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Hat sich der Stadtrat über die möglichen Entwicklungen des Militärflugplatzes Gedanken gemacht?
  2. Wenn ja, mit welchen Folgen für die Ustermer Bevölkerung rechnet er?
  3. Würde es der Stadtrat nicht auch sinnvoll finden, Mitglied der IGM zu werden, um die aktive Vertretung der Anliegen der Stadt Uster sowie der Bevölkerung in Zukunft gewährleisten zu können?

 

Der Stadtrat beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu den Fragen 1 und 2: Nach Auskunft des Informationschef Luftwaffe wird der Militärflugplatz Dübendorf so lange benutzt, wie die «Tiger»-Flotte im Einsatz steht. Dies ist gemäss heute gültiger Planung bis zirka 2010 der Fall. Nach 2010 ist eine Reduktion – je nach geopolitischer Entwicklung und Lage – des Jet-Flugbetriebes denkbar bis wahrscheinlich.
Welche Folgen dies aus der Sicht des Stadtrates für die Ustermer Bevölkerung hat, ist im heutigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen. Im Grundsatz kann jedoch von folgendem ausgegangen werden: Bleibt Dübendorf Militärflughafen, so ist mit einzelnen relativ lauten Flugbewegungen zu rechnen. Wird in Dübendorf hingegen die zivile Luftfahrt eingeführt, so müsste eine etwas geringere, jedoch über ein grössere Zeitspanne verteilte Lärmbelastung erwartet werden (abends und an den Wochenenden).

Zu Frage 3: Seit 1987 besteht die Interessengemeinschaft von Gemeinden im Einzugsbereich des Militärflugplatzes Dübendorf (IGM). Ihr gehören die Gemeinden bzw. Städte Dietlikon, Dübendorf, Fällanden, Fehraltorf, Illnau-Effretikon, Möchaltorf, Schwerzenbach, Volketswil, Wallisellen, Wangen-Brüttisellen, Zürich und Greifensee an. Durch Erklärung der Exekutive können sich weitere Gemeinden anschliessen. Zweck der IGM ist die Koordination aller gemeinsam interessierenden Probleme sowie die Förderung der Information der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Militärflugplatz Dübendorf.
In Anbetracht der in Zukunft anstehenden möglichen Veränderungen erachtet der Stadtrat den Beitritt zur IGM im heutigen Zeitpunkt als gegeben.

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