Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

02. Juni 1999

Schulraumplanung

Postulat von Barbara Thalmann

Die Primarschulpflege und die Oberstufenschulpflege werden zusammen mit dem Stadtrat beauftragt, für die Volksschule und die Kindergärten auf dem Gebiet der Stadt Uster eine Schulraumplanung zu prüfen. Diese soll mindestens in den nächsten 10 Jahren die Grundlage bilden für anstehende wichtige Entscheide bezüglich Schulraum. Es ist mit entsprechenden EDV-Lösung ein Planungsinstrument zu schaffen, das im Sinne einer rollenden Planung die sich ändernden Bedürfnisse aufnimmt. Zentrales Element wird ein Rauminventar sein, welches als praktisches Hilfsmittel in eine übergreifende Raumbewirtschaftung umgesetzt werden kann. Idealerweise liesse sich ein durchdachtes System auch auf die übrigen städtischen Liegenschaften anwenden. Die Daten sind jährlich zu aktualisieren. Zu prüfen ist, welche Instanz fähig ist, die gestellte Aufgabe nach neustem EDV-technischen Stand umzusetzen. Ziel der Schulraum- und allenfalls erweiterten städtischen Raumplanung ist eine Optimierung von Raumbedürfnissen und Kosten über eine mittel- bis langfristige Zeitspanne.

Begründung:
Änderungen im Zürcher Volksschulwesen und steigende SchülerInnenzahlen verlangen in der Stadt Uster vermehrt Kindergarten- und Schulraum. Bereits voll ausgelastete Schulhäuser sind nicht in der Lage, Blockzeiten oder integrierten Musikunterricht einzuführen. Kindergartenkinder müssen zurückgestellt werden, weil die Kindergarten bereits voll sind. Die Erweiterung Schulhaus Oberuster verschlingt einen grossen Teil der Investitionskosten für die nächsten paar Jahre ohne die Gewähr, dass der Raumbedarf über das ganze Stadtgebiet in Zukunft genügend gewährleistet sein wird. Die Befürchtung bleibt, dass früher als erwartet zusätzliche Kosten auf uns zukommen. Um eine seriöse Aussage machen zu können, wie sich die Situation in nächster Zeit entwickelt und welche Lösungen angestrebt werden sollen, ist eine übergreifende Kindergarten- und Schulraumplanung in Uster notwendig. Sinnvollerweise bietet sich eine Zusammenarbeit mit der Abteilung Planung an.

Eine aktualisierte Gesamtschau der heutigen und zukünftigen Schulräumlichkeiten entspricht einem langjährigen und ausgewiesenen Bedürfnis. Im Sinne eines Führungsmittels zuhanden der politischen Instanzen soll die Schulraumplanung die künftigen Entscheidungsfindungen unterstützen.

Es gilt bereits frühzeitig gezielt Prioritäten zu setzen. Dabei sind verschiedene Punkte zu beachten:

  • es bestehen verbindliche Daten zur Bevölkerungsentwicklung
  • die einzelnen Schulhausprojekte haben einem gesamtheitlichen Konzept zu entsprechen
  • die vorhandenen Raumkapazitäten sind sinnvoll auszuschöpfen
  • die finanziellen Mittel sind nach festgelegten Prioritäten einzusetzen
  • zur Sicherung des Schulraumes über einen grösseren Zeitraum besteht ein Massnahmenkatalog
  • bei neu zu realisierenden grösseren (in der Regel kinderreichen) Wohnüberbauungen ist die Möglichkeit eines Kindergartens rechtzeitig zu prüfen
  • um flexibel zu bleiben, ist das Konzept von mobilem Schulraum in Form von Pavillons (ähnlich den Beispielen in den Städten Zürich und Winterthur) anzuwenden.

Der Zeitaufwand und die Kosten für die Ausarbeitung der Dossiers sind sorgfältig abzuklären. Eine externe Vergabe ist zu prüfen, falls keine der angesprochenen Instanzen zeitliche oder fachliche Kapazitäten für die gestellte Aufgabe aufbringen kann.

Der Vorstoss ist auf den Bereich Schulraum angelegt. Wie bereits angetönt, ist eine Vernetzung des Konzeptes mit den übrigen städtischen Liegenschaften denkbar. Hauswartspensen-Berechnungen, Raumbewirtschaftung, Raumbedarf, anstehende Sanierungen etc. müssten mit einem entsprechenden Gebäudeinformationssystem effizient abgewickelt werden können. Die Stadt Uster sowie die Schulen sollen klare und einheitliche Grundlagen über ihre Räumlichkeiten besitzen, die helfen, Kosten und Bedarf in Übereinstimmung zu bringen.

Der Gemeinderat lehnte die Überweisung des Postulats an den Stadtrat ab.

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