Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

24. Januar 2000

Blockzeitenversuch bei Kindergärten

Postulat von Dagmar Anderes und Barbara Thalmann

Die Primarschulpflege Uster wird beauftragt, in eineigen Kindergärten die versuchsweise Einführung von Blockzeiten zu prüfen. Dazu soll eine Umfrage zu Blockzeiten bei den Kindergärtnerinnen durchgeführt werden. Zu Beginn der Umfrage ist eine Informationsveranstaltung vorzunehmen, bei der die Kindergärtnerinnen und die Elternschaft über den Blockzeitenunterreicht informiert und zur Mitbestimmung bei der Wahl des Blockzeitenmodells aufgefordert werden. Der Versuch mit Blockzeiten soll dann in jenen Kindergärten eingeführt werden, wo die Umfrage-Ergebnisse mehrheitlich positiv ausfielen. Die Umfrage hat innerhalb von sechs Monaten zu erfolgen.

Begründung:

Die Vernehmlassung der Zürcher Volksschulreform ist in vollem Gang. Ausdrücklich wird darin festgehalten, dass blockweise Schul- und Kindergartenzeiten Familien und Alleinerziehenden die alltägliche Planung erleichtern. Eltern und Kinder begrüssen einen klar strukturierten Tagesablauf. An den Primarschulen der Stadt Uster werden die Blockzeiten flächendeckend eingeführt, sobald es die Umstände erlauben. Die Kindergärten sind bis jetzt von diesem Thema ausgeschlossen worden. Diese Separierung ist auch im Hinblick auf die geplante Grundstufenreform nicht sinnvoll. Laut Bildungsdirektion soll mit Schaffung der neuen Grundstufe Blockzeiten eingeführt werden; flächendeckende Blockzeiten an der Primarschule sind aufs Jahr 2003 terminiert.

Mit dem geforderten Versuch sollen nun auch die Kindergärten den Unterrichtszeiten der Schulen angepasst werden. Um Erfahrungen zu sammeln, sind in einer ersten Phase nur in einem Teil der Kindergärten Blockzeiten einzuführen und zwar in jenen, deren Lehrpersonen sich positiv zu dieser Unterreichtsform äussern. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eine der Umfrage vorangehende Informationsveranstaltung. An dieser sollen die bereits bestehenden Blockzeitenmodelle mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt werden. Damit der Versuch gelingen kann, ist es wichtig, Kindergärtnerinnen und Eltern bei der Wahl des Blockzeitenmodells einzubeziehen. Aufgrund der gemachten Erfahrungen bei dem Versuch soll die Primarschulpflege anschliessend ein zukunftstaugliches Modell für die gesamte Stadt Uster ausarbeiten.

Wir sind der Meinung, dass sich die Stadt Uster als grosse Schulgemeinde an den aktuellen Schuldiskussionen beteiligen muss. Die sich abzeichnenden Änderungen sollen frühzeitig und mit aktiver Beteiligung der kommunalen Behörden angegangen werden. Dies nicht zuletzt, da das Schulsystem für Familien bei der Wahl ihres Wohnortes eine entscheidende Rolle spielt. In disem Zusammenhang sei angemerkt, dass es dem Image der Schulgemeinde ebenfalls nicht förderlich ist, wenn alljährlich Kindergartenkinder zurückgestellt werden (müssen). Daran ändert auch die Berufung auf das Gesetz, welches zu keinem zweijährigen Kindergartenbesuch verpflichtet, nichts. Spätestens mit der Grundstufenreform wird dieses Gesetz ohnehin aufgehoben werden.

Der Gemeinderat lehnte die Überweisung des Postulats an den Stadtrat ab.

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