Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

04. Januar 2021

Bonus für das Pflege- und Betreuungspersonal der Heime sowie das Spitex-Personal

Anfrage von Peter Mathis-Jäggi

Von vielen Balkonen und auf vielen Strassen wurde dem Pflegepersonal in den Spitälern im Frühjahr lautstark applaudiert. Das war mehr als gerechtfertigt. Weniger im Fokus stand das Personal in den Alters-, und Pflegeheimen sowie der Spitex. Gerade sie aber leisten in der nicht enden wollenden Pandemie Beeindruckendes. Sie bewältigen anspruchsvolle Pflegesituationen, beruhigen verängstigte Klientinnen und Klienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner, müssen Quarantäne-, Isolation- und andere einschneidenden Schutzmassnahmen umsetzen, gegen die Vereinsamung ankämpfen, besorgte Angehörige besänftigen. Sie leisten das klaglos, mit grossem Engagement und hoher Flexibilität. Sie verzichten auf Kontakte und Freizeitbeschäftigungen, um sich und die ihnen anvertrauten Pflegebedürftigen vor Ansteckung zu schützen. Wir können als Gemeinde diesen nicht selbstverständlichen Sonder-Einsatz honorieren, indem wir dem Personal zu Beginn des Jahres 2021 einen Corona-Anerkennungs-Bonus ausrichten. Geld allein kann die Leistung des Pflegepersonals in den Heimen und in der Spitex nicht honorieren, applaudieren aber noch weniger.

Ich stelle dem Stadtrat folgende Fragen:

  1. Sieht der Stadtrat das auch so?
  2. Ist er bereit dem Heim- sowie dem Spitex-Personal eine Anerkennung zukommen zu lassen?
  3. Ist er bereit, die mit einem Bonus mittels Uster- Batzen (z.B. 200.-- / pro Person) auszurichten?
  4. Ist er bereit dies im ersten Quartal 2021 zu machen?

 

Der Stadtrat beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu Frage 1: Die Mitarbeitenden der Heime und Spitex Uster leisten seit geraumer Zeit Corona-bedingt unter schwierigsten und oft sehr belastenden Bedingungen grossartige Arbeit. Dessen ist sich der Stadtrat absolut bewusst. Er schätzt diesen Einsatz sehr und dankt allen Mitarbeitenden ganz herzlich dafür. Für die Ausrichtung eines Bonus an das Pflege- und Betreuungspersonal sieht der Stadtrat gleichwohl keinen finanziellen Spielraum. Der Gemeinderat hat mit grosser Mehrheit explizit den Globalkredit des GF Heime im Rahmen der Budgetdebatte vom Dezember 2020 um 300 000 Franken gekürzt. Damit hat er den finanziellen Handlungsspielraum des GF Heime in einem erheblichen Masse gesenkt und nicht wie es für die Ausrichtung eines Bonus notwendig wäre, erhöht. Der Stadtrat sieht daher keine Möglichkeit, einen solchen auszurichten.

Zudem müsste sich eine Bonuszahlung im Sinne der Gleichbehandlung auch auf weitere Bereiche der Stadtverwaltung erstrecken, welche aufgrund von Corona seit längerem ebenfalls in besonderem Masse vor grossen Herausforderungen stehen und diese mit ebenso viel Einsatz meistern. Namentlich betrifft dies zum Beispiel die Stadtpolizei oder auch den Bereich Bildung. Entsprechend würden sich die Kosten gesamtstädtisch erhöhen. Auch hier hat der Gemeinderat im Rahmen der Budgetdebatte mit der Kürzung der Mittel für individuelle Lohnerhöhungen aus Sicht des Stadtrates ein gegenteiliges Zeichen gesetzt.

Zu Frage 2: Im Rahmen des Möglichen wurde dem Personal von Heimen und Spitex 2020 in verschiedenen Formenimmer wieder Anerkennung und Dank gezeigt. In den Heimen gab es zum Beispiel ein CovidkonformesPizza-Essen im Freien für die Mitarbeitenden, per Ende Jahr erhielten alle Mitarbeitendenje nach Pensum als Dank zwei bis drei Usterbatzen und die im Budget eingestellten Mittel für dieEinmalzulagen wurde auf alle Mitarbeitenden der Heime «verteilt».

Die Spitex Uster überraschte ihre Mitarbeitenden regelmässig mit kleinen Aufmerksamkeiten und statt des wegfallenden Weihnachtsessens bekamen alle einen exquisiten «Esskorb» zum Selberkochen mit nach Hause. Damit konnte die Stimmung und Motivation in dieser schwierigen Situation aufrechtzuerhalten werden.

Zu Frage 3: Nein. Ein Bonus in der vorgeschlagenen Höhe von 200 Franken pro Person würde für Heime und Spitex zusammen Kosten von gegen 100 000 Franken verursachen. Dies ist finanziell nicht umsetzbar.

Zu Frage 4: Nein. vgl. auch Antwort auf Frage 1

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