Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

20. Januar 2021

Mehr Solaranlagen in Uster auf Liegenschaften der Sekundarschule

Postulat von Peter Mathis-Jäggi und Marius Weder

Die Sekundarschulpflege wird eingeladen zu prüfen, wie auf Liegenschaften der Sekundarschule in Zusammenarbeit mit der Energie AG Uster Solaranlagen erstellt werden können.

Begründung:

Wir wissen es: damit die Produktion von Solarenergie gesteigert werden kann, braucht es Dach- oder Fassadenflächen, wo Solaranlagen erstellt werden können. Derzeit besteht noch keine Pflicht für Eigentümerinnen und Eigentümer, solche Anlagen zu erstellen. Die Stadt sowie die Sekundarschule als Eigentümerin von grossen Dächern könnten zur Steigerung der Solarenergieproduktion beitragen, indem sie ihre Dächer der Energie Uster AG Uster zur Erstellung und Betrieb von Solaranlagen zur Verfügung stellt.

Klar ist dabei, dass nicht einfach jede Dachfläche sich gleich gut dazu eignet. Sei es aus technischen Gründen oder auch denkmalpflegerischen Gründen. Dennoch wären eine systematische Evaluation des Potenzials und das Ausschöpfen desselben einen wichtigen und wirksamen Beitrags zur Energiewende. Mit der Energie Uster AG steht der Stadt eine Partnerin in ihrem Eigentum zur Verfügung, mit der diese Entwicklung vorangetrieben werden kann

Bericht und Antrag der Sekundarschulpflege

A. Grundsätzliches

Die Sekundarstufe Uster und auch die Energie Uster AG unterstützen den Ausbau von Photovoltaikanlagen. Die Sekundarstufe Uster ist bereit, geeignete Dachflächen zur Solarstromproduktion zur Verfügung zu stellen. Sie selber beabsichtigt nicht, auf ihren Liegenschaften Solaranlagen zu erstellen.

Im Zusammenhang mit dem Ersatzneubau für den Pavillon der BWS Uster ist eine PV-Anlage mit ca. 35 kWp integrierter Teil des Projekts. Diese Solaranlage wird in einem Contracting durch die Energie Uster AG erstellt. Auf dem Schulhaus Krämeracker der Primarschule, in welchem die Sekundarschule eingemietet ist, wurde bereits eine PV-Anlage durch die Energie Uster AG realisiert.

Die Energie Uster AG wird mit dem neuen Standard-Stromprodukt mit einem Anteil von mindestens 7% Solarstrom die Nachfrage nach Solarstrom unterstützen.

Um dem Auftrag des Postulats nachzukommen, hat die Sekundarstufe Uster die Energie Uster AG gebeten, das Potential für Photovoltaik-Anlagen auf den Schulanlagen der Sekundarschule Uster zu prüfen.

B. Prüfung des Potenzials auf Dachflächen der SSU durch die Energie Uster AG

Die Energie Uster AG hat das Potential für Photovoltaik-Anlagen auf den sechs Schulanlagen der Sekundarschule Uster geprüft. Insgesamt wurden 24 vielversprechende Dachflächen mit unterschiedlichen Dachgrössen und Ausrichtung in Richtung Sonne untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass diese Dächer oder Dachteilflächen grundsätzlich für PV-Anlagen geeignet sind. Ungeeignete Dachflächen sind keine identifiziert worden.

Die wirtschaftlichsten PV-Anlagen mit einer Leistung grösser 30 kWp sind auf den grösseren Dächern mit guter Ausrichtung zu finden. Diese 11 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 387 kWp könnten pro Jahr 349’500 kWh Solarstrom produzieren, d.h. 61% der identifizierten möglichen Produktion.

Mittlere Wirtschaftlichkeit weisen 13 PV-Anlagen mit einer Leistung zwischen 10 kWp und 30 kWp auf. Diese könnten zusammen 219’800 kWh produzieren.

Anlagen mit einer Leistung kleiner 10 kWp weisen in der Regel eine tiefere Wirtschaftlichkeit auf. Dachflächen für PV-Anlagen dieser Leistungsgrösse sind bei den Liegenschaften der Sekundarschule Uster keine gefunden worden. Ungeeignete Dächer sind keine identifiziert worden.

Zusätzliches Potential für Photovoltaik-Anlagen (tiefere oder mittlerer Wirtschaftlichkeit) würden auch Photovoltaik-Anlagen an Fassaden bieten. Entsprechend könnten bei den Liegenschaften rund 30% Solarenergie zusätzlich erzeugt werden. Dieses Potenzial wurde aber nicht vertieft abgeklärt.

Durch die Realisierung der 11 grössten PV-Anlagen würde die jährliche Solarstromproduktion um 349'500 kWh erhöht. Bei einem jährlichen Stromabsatz in Uster von aktuell rund 130'000'000 kWh würde dies den Anteil Solarstrom am gesamten Stromabsatz um 0.27% erhöhen. Bezogen auf die (Stand Juni 2021) 246 Solaranlagen mit einer Gesamtproduktion von rund 4'400'000 kWh würde dies einer Erhöhung der Solarstromproduktion von 7.94% entsprechen.

Ein Vergleich mit dem Potenzial auf den Liegenschaften der Stadt Uster zeigt, dass die Dachflächen der Sekundarstufe Uster ein geringeres, aber doch nicht vernachlässigbares Potenzial, aufweisen. Die Sekundarstufe Uster besitzt aber keine Dachflächen der besonders wirtschaftlichen Kategorien A und B, welche bei der Stadt über 50% einer möglichen Produktion ausmachen.

C. Fazit

Die Sekundarstufe Uster verfügt über geeignete Dachflächen, welche für die Produktion von Solarstrom eingesetzt werden können.
Auf den Liegenschaften der Sekundarschule Uster könnten bei einem Vollausbau auf 24 Teilflächen Photovoltaik-Anlagen mit einer jährlichen Stromproduktion von 569’300 kWh gebaut werden.

D. Weiteres Vorgehen

Bei den grundsätzlich geeigneten Dachflächen ist es Sache der Energie Uster AG die Projektierungsund die Wirtschaftlichkeitsüberlegungen als Basis für den Realisierungsentscheid durchzuführen und die Realisierung der PV-Anlagen zu terminieren.
In einem nächsten Schritt ist es sinnvoll, wenn die Sekundarstufe und die Energie Uster die Eignung der 11 PV-Anlagen mit einer Leistung grösser 30 kWp verifizieren und betriebliche und energetische Aspekte abwägen. Weiter ist es notwendig, die Realisierung der geeigneten PV-Anlagen so abzustimmen, dass die betrieblichen Anliegen und/oder Sanierungszyklus der Dachflächen der Liegenschaften der Sekundarstufe Uster berücksichtigt werden.

Die Sekundarstufe Uster wird Hand bieten zur Erstellung von PV-Anlagen auf den Dachflächen ihrer Gebäude.

 

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