Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

05. März 2017

Verlegung von Velounterständen beim Velopark Ost wegen Perronerhöhungen

Anfrage von Karin Niedermann

Der Stadtrat teilte am 27. Februar 2017 per Medienmitteilung mit, dass, durch die von den SBB geplante Erhöhung der Perrons, die erste Reihe der gedeckten Velounterständen beim Gleis 1 entfernt und auf den westlichen Teil des SBB Areals (P+R Anlage) sowie das nördliche Gebiet beim Freiverlad verlegt werden. Der Stadtrat schreibt auch, dass die Stadt Uster zusammen mit den SBB verschiedene Varianten geprüft hat. Weiter ist er sich der Problematik bewusst, den äusserst beliebten (und meistens überbelegten) Velopark Ost zu reduzieren, gewichtet das aber weniger wichtig als eine komfortable und behindertengerechte Ausgestaltung der Perrons.

Es steht ausser Frage, dass die Perrons behindertengerecht ausgestaltet werden sollen und dass Ersatz geschafft werden muss für die wegfallenden Velounterstände beim Gleis 1. Aber der Ort, wo der Ersatz geschaffen wird, ist von mindestens so zentraler Bedeutung. Aufgrund des hohen Drucks auf diese Veloabstellplätze entspricht eine Verlegung weder dem Bedarf, und sicher nicht dem Bedürfnis der Einwohnerinnen und Einwohner. Es ist auch nicht offensichtlich, weshalb am heutigen Standort nicht genügend Platz für den notwendigen Ersatz zur Verfügung stehen soll.

  1. Ich bitte deshalb den Stadtrat um die Beantwortung der folgenden Fragen
  2. Welche Varianten für den Ersatz von Velounterständen im Bereich Bahnhof Ost wurden geprüft?
  3. Wie wurden diese beurteilt und wie wurden die einzelnen Kriterien gewichtet?
  4. Was waren die ausschlaggebenden Gründe für den kommunizierten Entscheid?
  5. Welche Bedingungen stellten die SBB und wie wurde mit den SBB diesbezüglich verhandelt?
  6. Zu welchen Varianten würden die SBB Hand bieten, zu welchen nicht?

Besten Dank für die Beantwortung der Fragen

 

Der Stadtrat beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu Frage 1: Der Stadtrat hat sich mit der gesetzlich vorgeschriebenen Perronerhöhung und den dadurch bedingten Auswirkungen auf das gesamte Umfeld beim Bahnhof intensiv auseinandergesetzt. Es galt, eine sorgfältige Güterabwägung zwischen den berechtigten Nutzungsansprüchen verschiedener Interessengruppen am begrenzten öffentlichen Raum beim Bahnhof vorzunehmen. Geprüft wurden die nachfolgenden Varianten:
a) Verlegung der aufzuhebenden Veloabstellplätze zulasten der erst kürzlich sanierten Hecke samt Beleuchtung und der langen Bankreihe am Bahnhofplatz, wie es die SBB in einem ersten Vorschlag unterbreitet hat.
b) Verlegung zulasten der Kiss-and-Ride-Parkplätze SBB entlang der nördlichen Seite der Bankstrasse;
c) Verlegung entlang der südlichen Seite der Bankstrasse zulasten der städtischen Parkplätze;
d) Einmietung in die bestehende Unterniveaugarage der Liegenschaft Bahnhofpassage;
e) Verlegung nach Westen zulasten der P+R-Anlage.

Zu Frage 2: Bei der Variante a) handelt es sich um einen von der Bevölkerung rege genutzten Aufenthaltsort im öffentlichen Raum. Die Ausdehnung des Veloabstellplatzes zulasten des bei der Bevölkerung beliebten Platzes würde die Aufenthaltsqualität bei der langen Bankreihe beeinträchtigen. Im Rahmen des Projektes «Stadtraum Uster 2035» erhofft sich der Stadtrat eine Gesamtauslegeordnung über das zukünftige fussgängerfreundliche Zentrum. Dabei gilt es, die zukünftigen Anforderungen der Benutzer des öffentlichen Verkehrs neu zu ordnen und aufeinander abzustimmen. Dies gilt insbesondere auch für die Nutzung des östlichen Teils der Bankstrasse.
Bei der Variante b) hätten die im Eigentum der SBB liegenden gut frequentierten 7 «Kiss-and- Ride»-Parkplätze aufgehoben werden müssen.
Auch bei der Variante c) hätten 7 gut frequentierte Autoabstellplätze aufgehoben werden müssen. Es kam hinzu, dass überdeckte Veloabstellplätze in diesem Bereich als städtebaulich problematisch bewertet wurden.
Die Variante d) scheiterte am Zugeständnis der SBB. Für eine optimale Zugänglichkeit wären zudem umfangreiche bauliche Anpassungen nötig gewesen, weshalb diese Variante eine langfristige Option darstellte.
Bei der nun beschlossenen Variante e), Verlegung nach Westen, müssen bei der heutigen P+R-Anlage total 14 Abstellplätze aufgehoben werden, was seitens der SBB akzeptiert wird.
Die heute bestehenden Nutzungsqualitäten wurden höher gewichtet, als die zwingende Beibehal-tung der heutigen Anzahl Veloständer.

Zu Frage 3: Die Gründe für den vorstehenden Entscheid waren eine sorgsame Interessenabwägung zwischen den verschiedenen Nutzungsbedürfnissen bei beschränktem Raumangebot. Für einzelne Velofah-rende ist diese zusätzliche Fahrstrecke zumutbar. Es kommt hinzu, dass die bewachte Velostation bei der Unterführung Mitte noch Kapazitätsreserven aufweist. Auch die Veloabstellplätze bei der Unterführung West sind sehr beliebt und bereits heute sehr gut belegt.

Zu Frage 4: Die vorstehende Lösung ist das Verhandlungsresultat zwischen den SBB und der Stadt Uster. Die Anpassungen erfolgen vollständig zulasten der SBB.

Zu Frage 5: Siehe oben, Antworten zu Fragen 2 und 4.

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