Schwimmunterricht an der Primarschule Uster

Anfrage von Barbara Thalmann, Regula Trüeb und Christian Hartmeier (EVP)

Der Schwimmunterricht in der Ustermer Unterstufe sorgt in der Bevölkerung (u.a. unter Kindern,Eltern und Politiker/innen) immer wieder für Gesprächsstoff und Kontroversen. Die einen klagen über die wenigen Schwimmlektionen, die oft nicht reichen, damit ein Kind genügend schwimmen lernt. Andere kritisieren den späten Zeitpunkt des Schwimmunterrichts in der 2. Klasse, einen Zeitpunkt, an dem gewisse Kinder schon schwimmen können. Wieder andere zweifeln grundsätzlich an der Berechtigung des Schwimmunterrichts als Schulfach. Sie möchten das Schwimmen wegsparen und das Erlernen dieser Fähigkeit dem Elternhaus überlassen.

Durch den tödlichen Unfall eines 11-jährigen Mädchens, das in diesem Sommer im Greifensee ertrunken ist, hat diese Diskussion zusätzliche Brisanz. Dieser tragische Vorfall zeigt die Gefahr des Wassers und misst dem Schwimmunterricht für alle Kinder auch als Integrationsfaktor eine neue Bedeutung zu.

Vor diesem Hintergrund ist die Mitteilung der Primarschulpflege, dass die jetzigen ca. 30 Näniker 2.-Klässler/innen „aus organisatorischen Gründen“ erst in der 3. Klasse Schwimmunterricht haben, für deren Eltern völlig unverständlich und hat in Nänikon Protestaktionen ausgelöst.

Uster definiert sich seit jeher durch seine Lage am Greifensee. Auch im neuen Strategiepapier streicht der Stadtrat die Seenähe und den Aabach, den er mit Uferbebauungen neu aufwerten will, als wichtige Standortfaktoren heraus.

Zudem positioniert sich Uster als „Sportstadt“, nimmt am Projekt „Bewegungsnetz“ von Magglingen teil und beherbergt den erfolgreichsten Schwimmclub der Schweiz.

Aus all diesen Gründen scheint es uns wichtig, notwendig und nur konsequent, den Schwimmunterricht an der Primarschule zu überdenken und der Strategie der Stadt und den Bedürfnissen der Bevölkerung anzupassen.

Wir fragen die Primarschulpflege Uster deshalb an:

  1. Welches Lernziel verfolgt der Schwimmunterricht in der Primarschule Uster (PSU) derzeit?
  2. Genügt ein Jahr Schwimmunterricht (40 Lektionen) in der 2. Primarschulklasse, damit alle Kinder dieses Lernziel erreichen? Erfüllt die PSU mit ihrem Schwimmangebot die kantonalen Vorgaben und Lernziele?
  3. Ist der Zeitpunkt, Schwimmen in der 2. Primarschulklasse anzubieten, pädagogisch und vom Grundsatz der Sicherheit her sinnvoll? Warum wird der Schwimmunterricht nicht wie in anderen Gemeinden früher (1. Klasse oder Kindergarten) angeboten?
  4. Welche Anforderungen müssen die Schwimmlehrpersonen der Primarschule Uster erfüllen? Werden sie wie die übrigen Ustermer Lehrpersonen regelmässig von der Schulpflege besucht und betreut? Wird die Qualität ihres Unterrichts beurteilt (MAB)?
  5. Wie viele Schwimmlektionen bieten vergleichbare Gemeinden mit Seeanstoss im Kanton Zürich auf der Kindergarten-/Primarschulstufe an (Übersichtsliste mit Gemeinden am Greifen-, Pfäffiker- und Zürichsee)?
  6. Welche finanziellen und organisatorischen Konsequenzen hätte die Verdoppelung oder Verdreifachung des Schwimmunterrichts auf 80 bzw. 120 Lektionen? Würde die Kapazität des Hallenbades dazu reichen? Wäre die Primarschulpflege bereit, für den Schwimmunterricht mit anderen Gemeinden (z. B. Greifensee) zusammenzuarbeiten?
  7. Welche Strategie möchte die Primarschulpflege bezüglich des Schwimmunterrichts in Zukunft verfolgen?

 

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