Geplantes nationales Leistungszentrum Schwimmen in Uster

Anfrage von Regula Trüeb

Es ist offensichtlich: Das Hallenbad Uster ist in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Zudem stösst es mit durchschnittlich 600 Eintritten pro Tag an seine Kapazitätsgrenzen. Durch das erweiterte Schulschwimmen der Primarschule Uster ist das Hallenbad seit zwei Jahren werktags von 8:00 – 10:00 Uhr geschlossen und für die Bevölkerung am Morgen deshalb nur beschränkt zugänglich. Auch der national grösste und erfolgreichste Schimmclub Uster-Wallisellen braucht seit Jahren mehr Wasserkapazität. Da diese in Uster nicht zur Verfügung steht, muss der Club auch in Wallisellen trainieren und Beitrittsgesuche von Kindern und Jugendlichen ablehnen.

Schon seit vielen Jahren gibt es Ideen und Pläne zur Sanierung und Erweiterung des Hallenbades. Im Januar 2009 stellte der Stadtrat Uster dann in einer Medienmitteilung optimistisch ein Konzept für „den Ausbau und die Renovation des Hallenbades samt Integration des Nationalen Schwimmsportzentrums” vor. Der Schweizerische Schwimmverband (SSV) hatte sich für Uster als Standort für eine nationales Leistungszentrum Schwimmen entschieden. Swiss Olympic und das Bundesamt für Sport (BASPO) waren mit dem Standort einverstanden und stellten in Aussicht,  6 Mio. Fr. an den rund 17 Mio. Franken teuren Neubau zu zahlen. Das Projekt sah einen Neubau mit einem 50-m-Becken, einem Becken für Synchron-Schwimmen und Wasserball, einen Trainingspool sowie Tribünen und Nebenräume vor. In der Investitionsrechnung 2010 bis 2012 wurden 17 Mio. Fr. für dieses Bauvorhaben eingestellt.

Der Stadtrat beabsichtigte, dem Volk schon im November 2009 eine Kreditvorlage zuunterbreiten. Doch der sportliche Zeitplan konnte nicht eingehalten werden, von der anfänglichen Euphorie war bald nichts mehr zu spüren. Die Volksabstimmung hat bis heute nicht stattgefunden. Und dem Gemeinderat wurde bis heute keine Kreditvorlage vorgelegt. Auch nicht, nachdem dieser an seiner Sitzung vom 15. Februar 2010 die „Sanierung des Hallenbades und Erweiterung zum nationalen Schwimmsportzentrum” im Rahmen der „3-Bäder-Betrachtung einstimmig genehmigt hatte. Zu den Gründen dieser Verzögerung gibt es wenig konkrete offizielle Informationen. Es wurde u.a. gesagt, die Projektierungsarbeiten beanspruchten viel Zeit, da es sich um ein komplexes Projekt mit vielen involvierten Parteien handle. Zudem habe es an der Spitze von Swiss Swimming personelle Veränderungen gegeben. Doch laut Gerüchten seien es die zu hohen Kosten des Projektes, welche zur Verzögerung geführt hätten (vgl. auch Artikel von Eduard Gautschi im TA, Regionalteil Oberland, vom 8. Juli 2010).

Vor diesem Hintergrund frage ich den Stadtrat an:

  1. Welches sind die Gründe, dass die Planung verzögert wurde und nicht am angekündigten Zeitplan festgehalten werden konnte?
  2. Welches ist  der aktuelle Stand des Projektes „Nationales Schwimmsportzentrum”? Was hat sich gegenüber dem ursprünglichen Projekt geändert in Bezug auf Konzept, Bau, Kosten, Zusammenarbeit mit und finanzieller Beteiligung von Institutionen (SSV, BASPO, Swiss Olympic, Swiss Swimming etc.)?
  3. Wie ist die Planungs- und Baukommission zuammengesetzt? Wurden auch externe Baufachleute und Kostenrechnungs-Spezialisten beigezogen?
  4. Gibt es ein Informations- bzw. Kommunikationskonzept bezüglich dieses Projektes? Wenn ja, wie sieht es aus? Wenn nein, warum nicht?
  5. Wie sieht die weitere Terminplanung aus?
  6. Welche Auswirkungen hat die Terminverzögerung auf die Investitionsrechnung?

Ich bedanke mich für die Beantwortung meiner Fragen.

 

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