Krokodil – Ängste oder Neugier weckend? Oder ist letztlich doch alles dem Flugplatz Dübendorf unterzuordnen?

Anfrage von Balthasar Thalmann

Der Stadtrat hat mit einer Mitteilung am 20. April 2011 seine Haltung zum Raumkonzept Schweiz, seine Anträge zur Gesamtüberprüfung des kantonalen Richtplans sowie eine Stellungnahme zur Vision für die Raumentwicklung im Glattal der Architektengruppe „Krokodil“ dargelegt. Daraus geht hervor, dass der Stadtrat sich für die Erweiterung des Siedlungsgebiets in den Gebieten Nänikon-Mattenacher und Müliholz einsetzt. Zudem sei er bereit, die Thematik des „Krokodils“ – d.h. u.a. eine verdichtete Bauweise, die gegenüber heute Massstabssprünge bedeuten würde – über die Gemeindegrenzen mit allen Interessierten zu vertiefen.

Eine räumliche Entwicklung, wie vom Stadtrat angestrebt, würde das Erscheinungsbild der Stadt Uster wesentlich verändern. Sollten diese Bestrebungen einst tatsächlich realisiert werden können, muss dieses Thema frühzeitig öffentlich diskutiert werden. Die Stadtentwicklungsgespräche und die politische Diskussion in Uster haben sich in den vergangenen Jahren auf das Zeughausareal, auf das Zentrum oder auf einzelne Brennpunkte entlang der roten, gelben oder blauen Achse des sogenannten Städtebauprogramms konzentriert. Eine Diskussion in die weitere Zukunft fehlt.

Nicht zuletzt kommt hinzu, dass die laufenden Abklärungen des Bundes über die aviatische Zukunft des Flugplatzes Dübendorf dazu führen könnten, dass in wesentlichen Teilen des Glattals die angdachten Entwicklungen aufgrund der Fluglärmbelastungen gar nicht realisiert werden könnten. Zu bemerken gilt weiter, dass der Stadtrat gemäss Mitteilung vom 9. November 2010 insbesondere Südanflüge auf den Flughafen Zürich als Beeinträchtigung der Lebensqualität in Uster betrachtet hat.

In diesem Zusammenhang frage ich den Stadtrat an:

  1. Für welche Siedlungsgebietserweiterungen setzt sich der Stadtrat konkret im Rahmen der laufenden Gesamtüberprüfung des kantonalen Richtplans ein? Wie begründet er seine Haltung und was erhofft er sich daraus für die Entwicklung von Uster?
  2. Wie gedenkt der Stadtrat die Visionen des „Krokodils“ zu vertiefen? Laufen hierzu schon konkrete Arbeiten oder sind solche in Vorbereitung? Wer sind die Projektpartner?
  3. Verfolgt der Stadtrat die Absicht, gestützt auf die beabsichtigten Siedlungsgebietserweiterungen und die Siedlungsentwicklung nach innen den kommunalen Richtplan oder das Städtebauprogramm zu überarbeiten?
  4. Wie möchte der Stadtrat seine räumlichen Entwicklungsabsichten mit dem Parlament und der breiten Öffentlichkeit diskutieren?
  5. Wie beurteilt der Stadtrat die allfällige Absicht des Bundes, auf dem Flugplatz Dübendorf weiterhin militär- oder zivilaviatische Nutzungen zu betreiben? Teilt der Stadtrat die Meinung, dass die Lebensqualität in Uster durch eine aviatische Nutzung des Flugplatzes Dübendorf deutlich mehr beeinträchtigt würde als dies derzeit durch die morgendlichen und abendlichen Süd- bzw. Ostanflüge auf den Flughafen Zürich geschieht?
  6. Inwieweit möchte sich der Stadtrat auch aktiv gegen aviatische Nutzungen des Flugplatzes Dübendorf einsetzen; dies im Hinblick auf mögliche Einschränkungen der gewünschten räumlichen Entwicklungen im Glattal und auf neue Fluglärmbelastungen in Uster?

Besten Dank für die Beantwortung.

 

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