Niederschwellige Jugendberatungsstelle

Anfrage von Claudia Wyssen

Dass im Alter zwischen 18 und 25 Jahren wichtige Weichen fürs Leben gestellt werden, ist unbe-stritten. Dies geht oft einher mit psychischen Krisen. In sämtlichen Bezirken des Kantons Zürich existieren dafür niederschwellige Jugendberatungsstellen. In sämtlichen Bezirken ausser Uster und Hinwil. Nach dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst gibt es hier kein weiterführendes Angebot – abgesehen von der Psychiatrie, der Suchtberatungsstelle und dem Sozialamt. Im Alter zwischen 18 und 25 Jahren ist jedoch die Niederschwelligkeit von entscheidender Bedeutung, da-mit die Angebote auch genutzt werden. Viele scheuen den direkten Kontakt zu psychiatrischen Stellen aufgrund der Stigmatisierung. 

Jugendberatungsstellen sind vor allem in der sekundären Prävention (Früherkennung) von grosser Bedeutung. Sie erfüllen eine wichtige Funktion in psychischen Krisensituationen (Suizidpräventi-on), Gewaltprävention, Suchtprävention, Radikalisierung und beruflichen Krisen wie zum Beispiel Lehrabbrüche, Arbeitslosigkeit und Orientierungslosigkeit. 

Das Amt für Jugend- und Berufsberatung von Wetzikon hat im Bezirk Hinwil die Versorgungslücke erkannt und eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich der Thematik annimmt. Und dies obwohl das Amt für Jugend- und Berufsberatung nur bis 18 Jahre zuständig ist. Die Jugendberatungsstelle der Stadt Zürich hilft lediglich Jugendlichen, die in der Stadt Zürich leben und weiss bekanntermassen nicht, wohin sie die Jugendlichen aus Uster schicken soll. Auch das Rekrutierungszentrum Rüti ist immer wieder mit dieser Lücke konfrontiert. Deshalb frage ich den Stadtrat an: 

  1. Ist sich der Stadtrat dieser Versorgungslücke bewusst? 
  2. Wenn ja: sind Bestrebungen im Gang, diese Lücke zu schliessen?
  3. Welche Modelle kämen für Uster in Frage? Kann sich der Stadtrat eine Lösung wie Samowar (Jugendberatungs- und Suchtpräventionsstelle Bezirke Horgen/Meilen) vorstellen?
  4. Falls der Stadtrat keinen Handlungsbedarf sieht:
    – Wer deckt seiner Meinung nach das Angebot der Jugendberatungsstelle (insbesondere der psychologisch/therapeutische Teil) ab? 
    – Ist die Niederschwelligkeit gegeben? 
    – Worin unterscheidet sich die Stadt Uster von anderen Städten, bei denen der Bedarf mit teilweise langen Wartefristen ausgewiesen ist?  

Für die Beantwortung der Fragen danke ich im Voraus bestens.

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed