Interpellation von Christian Wüthrich
Am 7. Juni konnte man den Medien entnehmen, dass der Stadtrat einen Landverkauf in der Loren für eine drei Generationen-Siedlung abgelehnt hat. Geplant waren, 24 behindertengerechte Alterswohnungen (barrierefreies Wohnen) und insgesamt 78 Plätze für betreutes Wohnen und stationäre Pflege.
Neben der Begründung der mangelnden Zonenkonformität hat der Stadtrat seine Ablehnung auch mit hohen Folgekosten im sozialen Bereich, sowie mit mangelndem Bedürfnis für Pflegeplätze in den nächsten 5 bis 8 Jahren begründet.
Im Alterskonzept der Stadt Uster aus dem Jahre 2002 wird unter anderem folgendes stipuliert:
- Private Initiativen im Wohnbereich sollen unterstützt und gefördert werden.
- Die Erprobung und Weiterentwicklung von neuen Wohn- und Pflegeformen (dezentral und in Heimen) werden unterstützt.
Wenn ich auch den Entscheid des Stadtrates nachvollziehen kann, drängen sich trotzdem einige wichtige dringend zu beantwortende Fragen auf:
- Worauf basieren die Berechnungen für das oben genannte Projekt mit Folgekosten im sozialen Bereich bis zu 600’000 SFr.?
- Was gedenkt der Stadtrat zu unternehmen, dass eine Gemeinde, die behinderten und altersgerechten Wohnungsbau unterstützt, nicht mit mehr Sozialkosten zu rechnen hat?
- Wurde die Fachkommission betreutes Wohnen mit der Fragestellung Loren konfrontiert? Wenn nein, warum nicht?
- Worauf basiert die Bedarfsberechnung und welche Resultate hat diese für die nächsten 5 bis 8 Jahre ergeben? Wie sehen diese Resultate für die Zukunft 10, 15, und 20 Jahre aus? Von welchen Bedürfnissen je Pflegebedürftigem Menschen geht man aus? (Minimalstandart 16, 18, 20, 25 oder mehr Quadratmeter, je BewohnerInnen ohne oder mit eigener Nasszelle.
- Von Einbettzimmer oder Zweibettzimmer oder Mehrbettzimmer?
- Wird die kurzfristige Reduktion des Angebotes durch den Umbau bei den Heimen Im Grund berücksichtigt? (Weg vom Vierbett Zimmer)
- Welche Modelle für Wohnen und Pflege favorisiert der Stadtrat? (Drei Stufenmodell, Ausbau von Spitex, dezentrale Pflegewohngruppen, oder Andere)
- ist der Stadtrat bereit, die jeweils notwendigen Mittel frühzeitig in die Investitionsplanung aufzunehmen?