Strassenbauvorhaben in Uster

Interpellation von Balthasar Thalmann und Marc Meyer

In den letzten Jahren wurden verschiedene Planungen und Projekte mit Auswirkungen auf das Ustermer Strassennetz vorangetrieben: der Regierungsrat hat den revidierten kantonalen Verkehrsrichtplan an den Kantonsrat zur Festsetzung überwiesen, verkehrlich flankierende Massnahmen zur geplanten Oberlandautobahn wurden untersucht, im Rahmen der regierungsrätlichen Radwegplanung wurde grosser Handlungsbedarf in Uster festgestellt und nicht zuletzt soll die Strasse «Uster West» 2010 dem Verkehr übergeben werden.

Das Ausführungsprojekt zur Oberlandautobahn liegt vor; die Ergebnisse aus den Projektierungsarbeiten und Modellrechnungen sind jedoch enttäuschend. Mit dem Vorhaben können die Ortszentren nicht entlastet werden. Auf der Florastrasse in Uster beispielsweise wäre mit einer Verkehrszunahme von rund 20% zu rechnen. Zu befürchten wäre auch eine erhebliche Verschlechterung in Wermatswil, da gemäss Netzstrategie der Verkehr von Hinwil via Uster-Nord nach Pfäffikon gelenkt werden soll. Das aufgelegte Ausführungsprojekt sieht für Uster als verkehrlich flankierende Massnahme den Bau einer Unterführung Aathalstrasse vor mit der Folge, dass der Verkehr vom Anschluss Uster Ost ungehindert ins ohnehin schon stark belastete Stadtzentrum fliessen könnte.

Ebenso offen ist die Frage, ob sich mit der Moosackerstrasse neue städtebauliche Chancen eröffnen würden. Ihr wurde im Rahmen der Überprüfung der Umfahrungsstrassen durch den Kanton ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis zugesprochen. Mit diesem Vorhaben soll der Verkehr auf der Talackerstrasse gar um rund die Hälfte reduziert werden können. Deshalb sollen gemäss der regierungsrätlichen Vorlage zum Verkehrsrichtplan die Riediker-, Talacker-, Zentral- und Zürichstrasse abklassiert werden.

Im Rahmen der Radwegplanung hat der Regierungsrat bereits vor zwei Jahren den nötigen Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf der Brunnenstrasse hohe Priorität eingeräumt Er beantragte im Verkehrsrichtplan zudem, die Brunnen- und Pfäffikerstrasse nicht mehr als Hauptverkehrsstrasse zu klassieren.

In diesem Zusammenhang fragen wir den Stadtrat an:

  1. Mit welchen Verkehrsbelastungen wäre mit der Realisierung der Moosackerstrasse und der Oberlandautobahn bzw. mit dem Verzicht auf eines oder beide Vorhaben auf den grösseren Ustermer Kantons- und Gemeindestrassen zu rechnen?
  2. Wie beurteilt der Stadtrat die verkehrlich flankierenden Massnahmen gemäss dem aufgelegten Ausführungsprojekt zur Oberlandautobahn und gesamthaft die zu erwartenden Auswirkungen auf die Stadt Uster? Hält er eine neue Unterführung beim Bahnübergang Aathalstrasse für zweckmässig?
  3. Wie bringt der Stadtrat die Ustermer Anliegen in die derzeit laufende weitere Beurteilung der flankierenden Massnahmen zur Oberlandautobahn ein?
  4. Welche Bedeutung räumt der Stadtrat in seiner Verkehrspolitik der Realisierung der Moosackerstrasse ein? Welche städtebaulichen Optionen wären durch die Abklassierung der Riediker-/Talacker-/Zentralstrasse und der Zürichstrasse voranzutreiben?
  5. Inwieweit ist aus Sicht des Stadtrats die geplante Abklassierung der Riediker-/Talacker-/Zentralstrasse vereinbar mit deren Klassierung als Zubringer zur vorgesehen Oberlandautobahn?
  6. Gedenkt der Stadtrat bereits bei der vorgesehen Sanierung der Zentral- und Talackerstrasse im Jahr 2007 die für eine (wirksame) Abklassierung nötigen Massnahmen umzusetzen? Wie hoch sind diese Kosten und wer müsste sie tragen?
  7. Wie beurteilt der Stadtrat die vorgesehene Abklassierung der Brunnenstrasse und der vom Kanton in Aussicht gestellte Kredit für die Verbesserung der Sicherheit? Wären nach Ansicht des Stadtrats auch gestalterische Aufwertungsmassnahmen nötig?
  8. Wie sieht der Zeitplan für die Realisierung der Umgestaltung der Brunnenstrasse aus?

 

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