Energieversorgungsstrategie

Interpellation von Reto Dettli und Stefan Feldmann

Die Sozialdemokratische Partei der Stadt Uster hat Anfang Oktober 2007 aufgezeigt, welche Chancen sie im Zusammenhang mit der Energieversorgung für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt Uster und eine zukunftsgerichtete Energie Uster AG erkennt. Die Energie Uster AG versorgt die EinwohnerInnen mit Wasser, Strom sowie Erdgas und beeinflusst damit die Umweltbilanz der Stadt und ihrer EinwohnerInnen ganz wesentlich.

Obwohl bekanntlicherweise die strategische Führung der Energie Uster AG dem Verwaltungsrat obliegt und der Stadtrat lediglich die Aktionärsrechte ausübt, interessiert die Meinung des Stadtrates zu den von der SP aufgezeigten Chancen ausserordentlich. Insbesondere interessiert, welchen Beitrag die Energie Uster AG zu einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt beitragen soll, wie die neuen Handlungsspielräume in den sich öffnenden Energiemärkten auf diesem Hintergrund genutzt werden sollen und wie der Stadtrat die Energie Uster AG darin zu unterstützen gedenkt.

Wir bitten deshalb den Stadtrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Strategie des Stadtrates: An welchen umwelt- und wirtschaftspolitischen Ziele orientieren sich die Tätigkeiten des Stadtrates von Uster? Steht er hinter den Zielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung?
  2. Bisherige Massnahmen: Mit welchen Massnahmen trägt der Stadtrat heute bereits dazu bei, dass im Stadtgebiet von Uster Energie effizienter eingesetzt und erneuerbare Energien gefördert werden?
  3. Stromversorgung der KundInnen: Die KundInnen von Uster werden bekanntlicherweise mit einem Strommix bestehend aus 84% Kernenergie und 16% Wasserkraft versorgt. Als Option haben die EinwohnerInnen die Wahl, ein Stromprodukt bestehend aus 100% Wasserkraft zu bestellen. Mit der Stromkennzeichnung und den zugehörigen nationalen und internationalen Kontrollinstrumenten ist es nun möglich, den Strommix weitgehend zu bestimmen und die Stromerzeugung zu garantieren.
    Mit der Anpassung des Standardstrommixes der Stadt Uster auf 100% Strom aus Wasserkraft liesse sich bei einem Aufpreis von lediglich 2-3% die Umweltbelastung durch den Stromverbrauch der EinwohnerInnen der Stadt um rund 90% senken.
    Erachtet der Stadtrat die Zusammensetzung des Standardstrommixes bestehend aus 84% Kernenergie und 16% Wasserkraft für die Bevölkerung und Unternehmen in Uster als nachhaltig? Wie stellt er sich zur Idee der Umkehrung der bisherigen Praxis, nämlich den Standardstrommix neu aus 100% Wasserkraft mit einem Mehrpreis von 0,5 Rp./kWh bereit zu stellen und den Kernenergiestrom nur als Option anzubieten?
  4. Beitrag der Energie Uster AG zum städtischen Finanzhaushalt: Die Energie Uster AG liefert, ausser einer Konzessionsabgabe für die Benutzung des öffentlichen Grundes für die Leitungen etc., bis heute nur geringfügige Dividenden und keine Steuererträge an das Gemeinwesen ab, obwohl vor knapp 10 Jahren bei der Vorlage zur Ausgliederung der Energie- und Wasserversorgung in die Energie Uster AG noch von Konzessionsabgabe, Dividende und Steuern die Rede war.
    Welche Eigenkapitalrendite strebt der Stadtrat bei den Anlagen im Finanzvermögen, beispielsweise seinen Liegenschaften, an? Wie hoch ist das Eigenkapital der Energie Uster AG mittlerweile? Welche durchschnittliche Eigenkapitalrendite brachte die Energie Uster AG der Stadtkasse seit ihrer Gründung (Ohne Konzessionsabgaben, da diese keine Abgeltung für das eingesetzte Kapital darstellt)? Erachtet es der Stadtrat als richtig, dass die Energie Uster AG wesentliche Anteile des Unternehmengewinns der letzten Jahre als flüssige Mittel in ihrer Kasse deponiert? Welche zukunftsgerichteten Investitionen sollte die Energie Uster AG aus Sicht des Stadtrates mit diesen Mitteln avisieren?
  5. Energieberatung: Erachtet der Stadtrat Beratungsleistungen als zielführendes Instrument um eine bessere Energieeffizienz in Uster zu erreichen? Welche Angebote stehen den Haushalten, den Bauwilligen sowie den Unternehmen heute zur Verfügung? Welche Rolle spielt dabei die Energie Uster AG als Unternehmen mit entsprechendem Knowhow bei der Stromanwendung?

Wir danken dem Stadtrat für die Beantwortung der Fragen.

 

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed