Gesundheitsversorgung in Uster

Interpellation von Walter Strucken

«Uster besitzt Potenzial im Gesundheitsbereich». Dieser einleitende Satz zum Geschäftsfeld Gesundheit im Voranschlag 2010 ist kurz, prägnant und wahrscheinlich präzis. Auch das Wirtschaftsforum hat in seinem Konzept zur Standortentwicklung die Gesundheitsbranche als erfolgsversprechende Branche bezeichnet. Zu einer Stadt mit einer hohen Lebensqualität gehört eine vielfältige und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung. Es liegt daher in der Natur der Sache, dass das Interesse von Uster hierfür sehr gross sein muss.

Eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung kann aber langfristig nur gewährleistet werden, wenn die Weichen frühzeitig richtig gestellt werden. Der Stadtrat hat hierfür zwei Projekte „SanUster“ und „Gesundheitsmeile“ lanciert, auf welche er im Voranschlag 2010 verweist. Als eigentliches Rückgrat für die Gesundheitsversorgung in Uster ist das Spital Uster zu bezeichnen. Mit seinen 200 Betten und rund 1000 Arbeitsplätzen ist es wohl die bedeutendste Institution für Uster.

Der Kanton Zürich hat im vergangenen Jahr mit der Spitalplanung 2012 begonnen. Diese soll nicht mehr primär kapazitäts- sondern leistungsorientiert erfolgen. Der erste Schritt dieser Planung wurde mit der Veröffentlichung des Versorgungsberichts zur Vernehmlassung im Dezember 2009 abgeschlossen. Für Uster von Interesse ist dabei die Aussage, dass in den Regionen Oberes Glattal und im Oberland mit einem Zuwachs der Pflegetage von 8% bis 2020 gerechnet werden muss.

Zur Diskussion steht gleichzeitig auch eine Änderung der kantonalen Spitalfinanzierung, wonach die Gemeinden ab 2012 von der Verantwortung zur Grundversorgung entbunden werden sollen. Diese Finanzierung kostet die Stadt Uster jährlich bis zu Fr. 5 Mio (Defizit- und Sockelbeitrag Spital Uster). Das 125-Jahr-Jubiläum und die anstehenden Veränderungen in der Spitallandschaft hat das Spital Uster dazu bewogen, im Geschäftsbericht 2008 ausführlich seine Sicht über die aktuellen Diskussionen in der Gesundheitsversorgung darzulegen. Dabei wird auch der geplante Ausbau des Spitals angesprochen.

In diesem Zusammenhang frage ich den Stadtrat an:

  1. Welche Branchen bzw. Institutionen zählt der Stadtrat zum „Gesundheitsbereich“? Wie viele Arbeitsplätze bestehen in diesen Organisationen und welche Bedeutung haben diese Institutionen für das Steueraufkommen?
  2. Wie schätzt der Stadtrat die Situation ein, wonach im Rahmen der Spitalplanung 2012 der Leistungs-auftrag für das Spital Uster erweitert bzw. gekürzt werden könnte
  3. Was erhofft sich der Stadtrat vom Projekt SanUster? Mit welchen Mitteln erreicht er die gesteck-ten Ziele?
  4. Inwieweit wurde der Kanton und die lokalen Wirtschaftsverbände in die Erarbeitung der Projekte SanUster und Gesundheitsmeile mit einbezogen?

 

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