Nach den Sommerferien muss die Primarschule erstmals mit einem vom Gemeinderat gekürzten Budget für den Bereich Deutsch als Zweitsprache arbeiten. Wir sind überzeugt, dass die Primarschule das Beste aus ihren Möglichkeiten machen wird. Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass die Lehrpersonen mit den neu eintretenden fremdsprachigen Kindern stark gefordert sind. Jedes Kind, das sprachlich gut gefördert in den Kindergarten oder in die 1. Klasse eintritt entlastet die Lehrkräfte, was wiederum den einheimischen Kindern zugute kommt.
In der Beantwortung der Anfrage vom 18.3.2009 von Maja Burger zum Thema Integration hat der Stadtrat bestätigt, dass die sprachliche Förderung unserer Kinder im Vorschulbereich eine wichtige Integrationsmass-nahme darstellt. Es wurde von Projekten für Angebote für die Deutschförderung im Alterssegment „Kleinkinder“ berichtet und Bezug genom-men auf den Kanton Basel-Stadt, welcher hier Pionierarbeit leistet und in diesem Bereich ein Obligatorium kennt. Der Stadtrat hat schliesslich auf die neuen und entscheidenden Impulse von Seiten des kantonalen Integrationsgesetzes verwiesen. Inzwischen wissen wir, dass dieses Gesetz gescheitert ist.
Nach unserer Ansicht ist es nach wie vor nötig, im Bereich der sprachlichen Frühförderung im Vorschulbereich mehr zu tun. Wegen dem gekürzten Budget für den DaZ-Bereich in der Primarschule ist die heutige Situation gar schlechter als zur Zeit der erwähnten Anfrage.
Das Marie Meierhofer Institut für das Kind hat im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung der Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund im Projekt Spielgruppe-Plus klar festgestellt, dass die sprachlich spezifisch geförderten Kinder deutliche Verbesserungen ihrer sprachlichen Kompetenz im Deutschen aufweisen.
In diesem Zusammenhang bitte ich den Stadtrat und die Primarschulpflege, folgende Fragen zu beantworten:
- In der Beantwortung der Anfrage Maja Burger wurden verschiedene Projekte erwähnt, welche in Planung sind. Welche konnten inzwischen umgesetzt werden? Wie sind die ersten Erfahrungen?
- Wie viele Spielgruppen-Plus, also solche die der sprachlichen Förderung ein besonderes Gewicht verleihen, gibt es in Uster?
- Verfügen die MitarbeiterInnen in diesen Spielgruppen-Plus über die entsprechende Zusatzqualifikation?
- Die Kinderkrippe Arche Noah vom Frauenverein bietet versuchsweise nach den Sommerferien eine spezifische sprachliche Förderung durch eine Fachkraft an. Sollten diese Erfahrungen positiv verlaufen, könnte die Stadt eine solche Fachkraft bereitstellen, welche die Ustermer Krippen bzw. die MitarbeiterInnen gezielt unterstützt. Was denkt der Stadtrat zu einer solchen Idee?
- Es fällt auf, dass in den Quartieren mit hohem Ausländeranteil sehr viele Kinder in den Kindergarten eintreten, welche über gar keine Deutschkenntnisse verfügen. In den Räumen der Kindergärten könnten an den freien Nachmittagen Angebote zur Deutschförderung im Vorschulbereich installiert werden. Gibt es die Möglichkeit, dass die betreffenden Familien zum Besuch dieser Angebote verpflichtet werden können (wie im Beispiel der Stadt Basel)?
Besten Dank für die Beantwortung der Fragen.