Ausgangslage Kindergarten

Anfrage von Monika Fitze und Angelika Zarotti

In der Beantwortung der Anfrage 586/ 2020 «Armut – wo steht Uster» von Balthasar Thalmann stellt der Stadtrat in der Frage 4 fest, dass die Situation vor dem Kindergarteneintritt, wie auch während den ersten beiden Schuljahren (Kindergarten), verbessert werden könnte. Die zugeteilten Ressourcen würden den tatsächlichen Verhältnissen zu wenig Rechnung tragen und den dortigen Anforderungen nicht gerecht werden. Gefährdete Kinder hätten deshalb schlechtere Bildungschancen.

Chancengerechtigkeit ist nicht nur in der Bundesverfassung verankert (Art.41 Abs. 1f; Art 8 Abs.2), sondern auch ein wichtiger Grundsatz des schweizerischen Bildungswesens. Die Einschätzung des Stadtrates, dass die Chancengerechtigkeit in Uster nicht mehr gegeben sei, ist beunruhigend.

Wir stellen dem Stadtrat daher folgende Fragen:

  1. Der Stadtrat antwortet, dass die vorgegebenen Ressourcen (Vollzeiteinheiten, VZE) den «tatsächlichen Verhältnissen» und Anforderungen nicht gerecht würden. Wie sind die tatsächlichen Verhältnisse im Kindergarten? Wo entstehen der Mehraufwand und die Belastung für die Lehrpersonen? Bitte zeigen Sie auf, wie eine durchschnittliche Kindergartenklasse zusammengesetzt ist. Wie viele Kinder bedürfen einer ausserordentlichen Betreuung bzw. Aufmerksamkeit durch die Lehrpersonen?
  2. Welche konkreten Auswirkungen hat die aktuelle Situation auf das Lernklima und die Lernbedingungen im Kindergarten?
  3. Welche Kompetenzen und Vorerfahrungen werden bei den als besonders gefährdet eingeschätzten Kindern vermisst? Woran liegt es, aus der Perspektive der Primarschule, dass diese bis anhin nicht erworben wurden?
  4. Kennt die Primarschule erfolgreiche Modelle, welchen vor Eintritt in den Kindergarten die wichtigsten Basiserfahrungen in den relevanten Bereichen fördern (z.B. Umgang mit Menschen / Sprache und Kommunikation / Motorik / Entwickeln eines positiven Selbstkonzeptes)?
  5. Wie müssten die in Antwort 4 kritisierten Ziele, Leistungen, Indikatoren und Ressourcen im Leistungsauftrag stattdessen formuliert werden, damit im Bereich Frühe Förderung, unter anderem auch in der Zusammenarbeit und Koordination der jeweiligen Behörden, Verbesserung erzielt werden können? Verfassen Sie bitte einen konkreten Vorschlag.

Besten Dank für die Beantwortung.

 

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