Anfrage von Balthasar Thalmann
Seit über einem Jahr leben wir als Gesellschaft mehr oder weniger gut mit den Corona-Einschränkungen. Mit beispiellosem Engagement wird auf allen Staatsebenen versucht, die negativen Nebenwirkungen – insbesondere die wirtschaftlichen – so gering als möglich zu halten. Erst seit wenigen Wochen ist es wieder möglich, Jugendarbeit durchzuführen. Für mich aber völlig unklar ist, welche Folgen die Corona-Pandemie für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen etwa 10 und 25 Jahren haben. Der Regierungsrat hat anfangs dieses Jahrs mitgeteilt, dass die Anzahl der Notfallanrufe und Konsultationen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Zürich in den letzten Monaten überproportional gestiegen sei.
Das alarmiert: die Folgen der Massnahmen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden entweder unterschätzt, sind nicht wirklich bekannt oder werden nicht kommuniziert. Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in diesem Alterssegment passiert so viel, dass die Zeit, wo bei der Sozialisierung oder in der Bildung Lücken oder Defizite entstehen, diese grosse Auswirkungen auf das ganze Leben haben dürften. Denn alle zwei bis drei Jahre müssen für die Bildungs- und Berufslaufbahn relevante Entscheidungen getroffen werden.
Ich bin daher überzeugt: Allfällige Defizite bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im sozialen Bereich oder bei der Bildung müssen rasch erkannt und behoben werden. Die Chancengleichheit wäre sonst nicht mehr gegeben – mit mutmasslich gravierenden Folgen für die ganze Gesellschaft. Denn unsere Kinder, die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen sind die Zukunft.
Ich stelle der Sekundarschulpflege folgende Fragen:
- Wie gute Kenntnisse hat die Sekundarschulpflege von den Folgen der Corona-Pandemie für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene? Welche Entwicklungen bereiten am meisten Sorgen?
- Wo sieht die Sekundarschulpflege den grössten Handlungsbedarf, um diese wohl in sozialpolitischen und bildungspolitischen Bereichen festgestellten Herausforderungen zu bewältigen?
- Hat die Sek bereits einen Plan, wie und wann die erforderlichen Massnahmen umgesetzt werden müssen und können? In welchen Grössenordnungen müssen hierfür Mittel zur Verfügung gestellt werden?
Besten Dank für die Beantwortung der Fragen.