Energiesicherheit und Klimaschutz mit Fernwärme

Anfrage von Angelika Zarotti, Markus Wanner und Deborah Zahn (Grüne)

Der Massnahmenplan Klima der Stadt Uster aus dem Jahr 2021 zeigt auf, dass im Jahr 2018 rund 26% der Klimaemissionen aus Gebäudeheizungen stammen. Gemäss diesem Plan beträgt der aktuelle Wärmebedarf rund 303 GWh und soll dank Effizienzsteigerung bis 2050 auf rund 145 GWh reduziert werden.

Der Kanton Zürich hat im März 2022 mit der langfristigen Klimastrategie ambitionierte Ziele publiziert. Bis 2040 (spätestens 2050) soll das Netto-Null Ziel erreicht werden. Treibhausgasemissionen auf dem Kantonsgebiet sollen bis 2024 so weit wie möglich vermieden werden, während unvermeidbare Emissionen zum Beispiel aus der Landwirtschaft durch Abscheidung von CO2  zu kompensieren sind. Die Abkehr von fossilen Gebäudeheizungen soll bis zu diesem Jahr abgeschlossen sein.

Der Gemeinderat hat aus dem Anzeiger von Uster vom 5. Oktober 2022 erfahren, dass es Pläne gibt um die Stadt Uster mit Fernwärme aus der erneuerten KEZO, der Kehrichtverwertungsanlage in Hinwil, zu versorgen. Die im Artikel genannte Energiemenge von 80 GWh für die Stadt Uster würde also ausreichen um im Jahr 2030 (Energieeffizienzsteigerung berücksichtigt) rund einen Drittel des Wärmebedarfs der Stadt Uster zu decken.

Das neue Energiegesetz des Kantons Zürich welches 2021 mit einem klaren Mehr von über 62% angenommen wurde, trat per 1. September in Kraft. Aufgrund dieses Gesetzes und der internationalen Lage werden fossile Heizungen mit erhöhter Geschwindigkeit durch erneuerbareEnergie ersetzt. Das Energiegesetz erlaubt Übergangslösungen von 5 bis maximal 8 Jahren nachdem Lebensende einer fossilen Heizung um erneuerbare Energien wie Fernwärme anzuschliessen.Die Realisierung einer Wärmeleitung von der KEZO Hinwil nach Uster benötigt Zeit. Es ist deshalb rechtzeitig sicherzustellen, dass lokale Wärmeverbunde bestehen, welche an die Fernwärme aus der KEZO angeschlossen werden können.

Die Bevölkerung von Uster ist darauf angewiesen verlässliche Angaben zu erhalten, welche Quartiere mit Fernwärme erschlossen werden sollen, bis wann das Gasnetz ausser Betrieb genommen wird und in welchen Quartieren individuelle Heizsysteme mit erneuerbaren Energien zu realisieren sind.

Der geltende Energieplan der Stadt Uster aus dem Jahr 2013 ist aufgrund der Entwicklungen mittlerweile veraltet und kann deshalb nur noch bedingt als Planungs- und Informationsinstrument verwendet werden.

Wir stellen dem Stadtrat folgende Fragen:

  1. Was sind die Ziele des Stadtrates hinsichtlich der möglichenNutzung der Fernwärme aus der KEZO Hinwil?
  2. Welche Wärmemenge könnte ab welchem Jahr aus der KEZO bezogen werden und welche Quartiere in Uster könnten mit Fernwärme erschlossen werden?
  3. Wie beabsichtigt der Stadtrat dafür zu sorgen, dass in Uster eine hohe Anschlussdichte an die Fernwärme sichergestellt werden kann? Wie können rechtzeitig lokale Wärmeverbunde aufgebaut werden?
  4. Wie gedenkt der Stadtrat die Möglichkeit des kantonalen Energiegesetzes hinsichtlich Übergangslösungen für den Aufbau der Fernwärme zu nutzen? Wie erfolgt die Koordination mit der Gasversorgung?

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