Nach zwei Sitzungen, die ganz dem neuen kommunalen Richtplan gewidmet waren, stand an der jüngsten Sitzung des Parlamentes nun wieder eine breite thematische Palette von Geschäften auf der Traktandenliste. Dabei ging es vielfach auch um Geld, für das Kulturhaus Central, für die familienergänzende Betreuung oder aber für die Neugestaltung der Aussenanlage beim Schulhaus Oberuster. Die Resultate fielen unterschiedlich aus.
Das von seiner Bedeutung her gewichtigste Geschäft des Abends war unbestritten: Die Weisung der Sekundarschule Uster für die Grenzbereinigung zwischen der Sek Uster und der Sek Nänikon-Greifensee. Inskünftig wird auch Nänikon in Angelegenheiten der Sekundarschule zu Uster gehören. Für das Schulhaus Wüeri wird eine gemeinsame Anstalt beider Gemeinden gegründet. Eine Lösung, die für alle Seiten akzeptabel ist und den Weg zur Einheitsgemeinde frei macht.
Gestritten wurde anschliessend vor allem über Geld: Der Stadtrat hat die Subventionen für die Familienergänzende Betreuung neu organisiert und beantragte gleichzeitig auch eine Erhöhung des jährlichen Kredits von bisher 2 auf 2,63 Millionen Franken. Der Kredit wurde mit 23:9 Stimmen angenommen, schon fast erwartungsgemäss gegen die Stimmen der SVP/EDU-Fraktion. Ganz ohne Kritik ging das Geschäft aber dennoch nicht über die Bühne: So wünscht sich die SP, dass der Stadtrat nochmals den festgesetzten Mindestbetrag überprüft. «Wir müssen sicherstellen, dass auch Familien mit sehr tiefen Einkommen Zugang zur frühen Bildung haben. Deshalb sollte der Mindestbeitrag auf 10 Franken pro Tag gesenkt werden», sagte SP-Gemeinderätin Tanja Göldi.
Knausrig zeigte sich der Gemeinderat dann bei einem Kredit der Primarschulpflege: Diese will den Aussenraum und den Spielplatz des Schulhauses Oberuster neugestalten und beantragte dafür einen Kredit von 700‘000 Franken. Etwas viel, fanden GLP/EVP und beantragten eine Kürzung um 50‘000 Franken. Zu viel, fanden FDP/Mitte und beantragten eine Kürzung von 100‘000 Franken. Viel zu viel, fanden SVP/EDU und lehnten den Kredit gänzlich ab. Zur Ermittlung des Betrages waren mehrere Abstimmungen nötig. In der Endausmarchung sorgte Ratspräsident Ali Özcan mit seinem Stichentscheid dafür, dass der Kredit nur um 50‘000 statt um 100‘000 Franken gekürzt wurde.
Weiter hat der Gemeinderat:
- Einstimmig ein Postulat von Balthasar Thalmann (SP) betreffend «Dialog mit den Stadtteilen stärken» abgeschrieben.
- Einstimmig einen Nachtragskredit für das Geschäftsfeld Soziale Dienste genehmigt.
- Mit 24:9 Stimmen eine Teilrevision der Gemeindeordnung beschlossen.
- Mit 21:12 Stimmen den Betriebsbeitrag für den Verein Central Uster für die Jahre 2026-2029 genehmigt.