Vorstösse der SP Uster im Gemeinderat

13. Mai 2024

Busverbindungen von Uster an den Zürichsee

Anfrage von Tanja Göldi und Paul Stopper (BPU)

«Die Unterzeichnenden haben am 22. August 2023 die Anfrage 533/2023 betr. Schaffung von Busverbindungen von Uster zu den Gemeinden an das rechte Zürichseeufer und umgekehrt eingereicht. Der Stadtrat beantwortete die Anfrage am 23. Januar 2024 abschlägig.

Der Stadtrat anerkennt zwar das Bedürfnis nach solchen Verbindungen, da damit u.a. auch die Naturstation Silberweide an den ÖV angebunden werden könnte. Sonst aber lehnt er die Einführung von Buslinien vom Raum Uster an das rechte Seeufer ab. Der Hinweis, dass der Stadtrat langfristig über neue Linien durchaus diskutieren könne, ist unbefriedigend. Eine Leaderfunktion will der Stadtrat dabei auch nicht einnehmen, trotz des im STEK 2035 gewählten Mottos «Uster steigt um».

Die gewichtigsten Aspekte des Stadtrates gegen neue Buslinien sind u.a.,

  • die VZO würden das Potential als zu gering einschätzen,
  • die VZO befürchte, dass eine neue Buslinie über den Pfannenstiel die VZO-Linie 842 Uster – Männedorf konkurrenziere könnte.
  • die räumlichen Verhältnisse am Bushof beim Bahnhof Uster würden zurzeit die Einführung neuer Buslinien nicht zulassen.

Dazu folgendes:

  • Von der VZO wurde noch nie belegt, dass das Potential nicht vorhanden sei,
  • eine direkte Linie 842 Uster – Männedorf existiert nicht. Es muss immer in Oetwil am See von der Linie 842 auf die Linie 940 umgestiegen werden, mit Aufenthaltszeiten von jeweils 7 Minuten. Männedorf liegt etwa 4 km weit von Meilen entfernt
  • im Bereich der oberen Bankstrasse (Bahnhofplatz) hätte es genügend Platz für (allenfalls provisorische) Buslinien-Endhaltestellen (siehe Skizze). Der Bahnhofplatz wird heute vollständig von provisorischen Velo-/Motorrad- und Autoparkplätzen beherrscht (vergl. Fotos).

Im Rahmen des ZVV-Fahrplanverfahrens 2025/2026 hat die Vereinigung zum Schutz des Zürcher Oberlandes, Pro Oberland, wie jedes Jahr das Begehren für eine neue Buslinie zwischen Meilen, Egg und Uster eingereicht und dem Gemeinderat Egg zur Stellungnahme zugestellt. Am 8. April 2024 hat sich der Gemeinderat Egg zum Begehren positiv geäussert, auch deshalb, weil mit einer neuen Buslinie die Egger Badi am Greifensee in Rällikon an den öV angeschlossen werden könnte.

Der Gemeinderat Egg schreibt: «Der Gemeinderat Egg ist gerne bereit, bei der Erarbeitung eines Projektes mit den umliegenden Gemeinden mitzuwirken. Demnach wird auch der Antrag 7 der Pro Oberland unterstützt» (vergl. Beilage).

Wir stellen dem Stadtrat folgende Fragen:

  1. Ist er bereit, in der vom Gemeinderat Egg angeregten Arbeitsgruppe mitzuwirken, in welcher zusammen mit den umliegenden Gemeinden ein Projekt für eine neue Buslinie Uster – Egg – Pfannenstiel – Meilen ausgearbeitet werden kann? Wird er sich diesbezüglich mit dem Gemeinderat Egg in Verbindung setzen? Wenn ja, wann?
  2. Ist er bereit, die Möglichkeiten für (provisorische) Bus-Endhaltestellen an der oberen Bankstrasse (Bahnhofplatz) für neue Buslinien von Uster in die weitere Region zu prüfen und dem Gemeinderat Bericht und Antrag zu stellen?
  3. Wie weit sind die Planungs-Arbeiten für den Umbau des Bushofes am Bahnhof Uster gediehen? Liegen bereits konkrete Pläne vor, die eingesehen werden können?»

Der Stadtrat beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu Frage 1: Wie bereits in der Beantwortung der Anfrage 533/2023 aufgeführt, ist ohne Ausbau der Kapazitäten am Bahnhof Uster eine Einführung neuer Buslinien nicht möglich. Deshalb sieht sich der Stadtrat vor allem gefordert, seine Ressourcen hier einzusetzen und die Voraussetzungen zu schaffen, dass ein Ausbau des Liniennetzes überhaupt möglich wird. Der Stadtrat verschliesst sich aber selbstverständlich keinem Gespräch, wenn es von anderer Seite gewünscht und initiiert wird. Dies ist bislang nicht geschehen.

Für den Stadtrat ist aber klar, dass eine Busverbindung an den Zürichsee nur dann sinnvoll ist, wenn sie in den ZVV-Verbundfahrplan aufgenommen wird. Eine Finanzierung nach § 20 des Gesetzes über den öffentlichen Personenverkehr (PVG) durch die Stadt Uster schliesst der Stadtrat aus.

Zu Frage 2: Die Prüfung hat im Rahmen des Projekts Bahnhofzentrum bereits stattgefunden. Bushaltekanten auf der Bankstrasse sind Teil der Pläne für den Um- und Ausbau des Bushofs. Die Bushaltekanten müssen den Anforderungen des Busbetriebs entsprechen. Dies beinhaltet beispielsweise, dass sie individuell anfahrbar sind und möglichst viele Richtungskombinationen bedienen können. Weiter wurden die Haltekanten auf die Erreichbarkeit des Bahnhofs für die übrigen Verkehrsteilnehmenden und die Einhaltung des Behindertengleichstellungsgesetzes geprüft. Es wurden dazu verschiedene Varianten geprüft. Die Bestvariante wird dem Gemeinderat im Rahmen der Weisung zum Projektierungskredit für den Bushof unterbreitet.

Zu Frage 3: Die Grundlagenklärung für den Bushof und das Bahnhofumfeld steht kurz vor Abschluss. Für den Bushof liegt eine mit der VZO abgestimmte Machbarkeitsstudie vor. Voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres wird der Stadtrat dem Gemeinderat die Weisung zum Projektierungskredit für den Bushof unterbreiten. Dabei wird der Gemeinderat die Pläne einsehen und die Richtung für die weitere Projektentwicklung bestimmen können.

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