100 Jahre SP Uster

100 Jahre SP Uster

Man schrieb den 25. Januar 1917 als im Ustermer Hotel Kreuz die Sozialdemokratische Partei Uster aus der Taufe gehoben wurde. Ein Ereignis, dass 100 Jahre später natürlich entsprechend würdig gefeiert werden durfte. Statt nun aber einfach nur ein grosses Fest zu veranstalten entschied sich die SP Uster dafür, in einer Reihe von fünf Veranstaltungen der Frage nachzuspüren: Wie hat sich Uster in den letzten 100 Jahren verändert? Was haben Generationen von Ustermer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten dazu beigetragen? Und was bringt die Zukunft? 

Die fünf Veranstaltungen (Details siehe unten) fanden an zwei verschiedenen Samstagen statt und waren gut besucht. Berichte über die Veranstaltungen vom 23. September und vom 7. November finden sich auf der Homepage.

Und ja: Am 26. November gab es dann aber natürlich doch auch noch ein grosses Jubiläumsfest auf dem Zeughausareal.

Begleitet wurde das Jubiläum durch eine Sondernummer des FORUM, der Zeitschrift für Politik, Arbeit und Kultur, in der die Entwicklung der SP Uster über vier Generationen hinweg nachgezeichnet und unter anderem amüsante Fundstellen aus den Protokollen präsentiert wurden.  

Und auch der «Anzeiger von Uster» widmete der Gründung der SP Uster vor 100 Jahren eine ganze Seite.

 

Arbeits- und Wohnverhältnisse in Oberuster von 1800 bis heute [23.9., 9.30 bis 11.30 Uhr]
Brand von Uster

Oberuster war ein Brennpunkt der europäischen Textilindustrie. Arme Kleinbauern verlegten sich auf die Heimarbeit, aber dann verloren sie den Kampf gegen die mechanischen Spinn- und Webstühle und mussten in die Fabrik. Die Arbeits- und Wohnverhältnisse waren erbärmlich und führten zu den ersten Anfängen der Arbeiterbewegung.

Was sehen wir heute noch von dieser Geschichte und was ist daraus geworden? Auf einem Rundgang entdecken wir Zeugen der Heimindustrie und der Fabriken, hören vom berühmten Maschinensturm in Oberuster und sehen, wie in den Häusern von damals heute gewohnt wird.

Treffpunkt: 9.20 Uhr, Bushaltestelle LInde, Sulzbacherstrasse 1

Führung: Hans Conrad Daeniker, Historiker

Ein Wirtshaussaal als Brennpunkt für Geselligkeit und Politik [23.09., 12 bis 14 Uhr]
Restaurant Sonne

Die «Sonne» in Oberuster entstand 1799. Ihr Fest- und Versammlungssaal war ein gesellschaftliches Zentrum des Industriedorfes. Hier trafen sich karitativ tätige Bürgersfrauen, hier sangen Arbeiter und Fabrikanten im selben Chor. Aber es war auch der Ort für Arbeiterbildungs- und Kulturveranstaltungen, hier versammelten sich die Exponenten des Textilarbeiterstreiks von 1946, später die italienischen und türkischen Fremdarbeiter - und seit ihrer Gründung 1917 die Ustermer Sozialdemokraten.

Im Sonne-Saal offeriert Ihnen die SP einen kleinen «Büezer-Zmittag». Eine Plakatausstellung erinnert an politische Kämpfe in Uster und der Schweiz. Und dann erwecken ein Historiker und zwei Schauspieler in einer szenischen Präsentation Dokumente aus der Geschichte der «Sonne» zum Leben.

Treffpunkt: 12 Uhr, Sonne-Saal, Aathalstrasse 5

Szenische Präsentation: Felix Müller (Autos eines Buchs über die Geschichte der Sonne), Eveline Ratering und Ingo Ospelt (Schauspieler)

Gesundheit und Betreuung: Vom Altenasyl zur Gesundheitsmeile [23.9., 14.30 bis 17 Uhr]
Wagerenhof

Das Spital Uster, die Heime im Grund und der Wagerenhof bilden an Wageren- und Asylstrasse die «Gesundheitsmeile». Die drei Institutionen sind in der Bevölkerung stark verankert und bilden den wichtigsten Arbeitgeber der Stadt. Kaum jemand weiss aber, dass alle Betriebe auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken können. Mit einer Quartierwanderung entlang der «Gesundheitsmeile» geht die SP Uster der Geschichte der drei Institutionen und den Veränderungen in der Betreuung auf den Grund.

Im zweiten Teil des Nachmittags stellen auf einem Märtplatz SP-Mitglieder verschiedene Projekte vor, so zum Beispiel eine Genossenschaft zum Thema «Wohnen im Alter» und das Zeitvorsorgemodell KISS. Ein Apéro im Heim im Grund beschliesst den Anlass.

Treffpunkt: 14.30 Uhr, beim Musikcontainer, Asylstrasse 10

Führung: Julia Amherd, Gesundheitsfachfrau

Arbeiten und Industrie – gestern, heute, morgen [4.11., 13.30 bis 15.30 Uhr]
Zellweger-Areal

Mit dem Usterbrand im November 1832 fand ein Konflikt zwischen Heimarbeiter und fortschreitender Industrialisierung einen dramatischen Höhepunkt. Die Textil- und die Textilmaschinenindustrie setzte sich letztlich durch, in Uster wurde Zellweger zum grössten Arbeitger der Stadt. Mittlerweise gibt es aber auch diese Firma nicht mehr, ein Teil von ihr wurde aber in die Uster Technologies AG überführt, die börsenkotiert und weltweit tätig ist. Doch auch sie muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen.

Wir wollen der Frage nachgehen: Was bedeutet der stetige Wandel der Industrie? Wie hat sich die Arbeitswelt in den letzten beiden Jahrhundert verändert? Und wie verändert sie sich in Zukunft? Ein Historiker, ein Ökonom und ein Unternehmsvertreter äussern sich zu diesen und anderen Fragen.

Treffpunkt: 13.30 Uhr, Gemeinschaftsraum Arche Nova, Guschstrasse 65

Mit: Werner Vontobel (Ökonom, Kolumnist bei Ringier AG), Renato Murk (Uster Technologies, Executive Vice President Operations), Hans Conrad Daeniker (Autor Dokumentarfilm Usterbrand)

SP der Generationen: Alt trifft Jung [4.11., 16.30 bis 18.30 Uhr]
Jung und Alt an einer SP-Demonstration

Die SP war schon immer eine Partei, in der sich Jung für Alt und Alt für Jung engagierten. Sozialdemokratische Werte verbinden die Generationen, Erfahrungen und Erinnerungen werden weitergegeben. Wie war das mit der Einführung des Frauenstimmrechts? Oder mit der Abstimmung über die Abschaffung der Armee? Warum hat die SP damals «nur» Stimmfreigabe beschlossen? Warum ist die Juso aktuell gegen die AHV-Reform? Wo sehen beide Generationen die grössten Herausforderungen?

In einer Gesprächsrunde treffen zwei junge Parteimitglieder – Patricia Morf (*1986) und Florin Schütz (*1996) – auf zwei alte GenossInnen – Heidi Witzig (*1944) und Ludi Fuchs (*1952) – und diskutieren unter der Leitung von Nationalrätin Min Lin Marti (*1974), wofür für sie die SP steht und wo sich die GestalterInnen von gestern von den MacherInnen von morgen unterscheiden. Ein Apéro beschliesst den Anlass.

Treffpunkt: 16.30 Uhr, Turbinenhalle, Im Lot

Mit: Patricia Morf, Florin Schütz, Heidi Witzig und Ludi Fuchs; Gesprächsleitung: Min Li Marti

 

Allen, die zum gelungenen Jubiläums-Programm beigetragen haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.