Unglaublich aber wahr - bis vor wenigen Jahren verkaufte die Stadt Uster jährlich Grundstücke und Liegenschaften im Wert von mindestens Fr. 4 Mio. Dies mit dem Ziel, die Rechnung zu verbessern. Dieses Verscherbeln des Tafelsilbers hatte zum Glück auf Druck aus dem Gemeinderat ein Ende gefunden. Die Folgen sind aber heute noch spürbar. Die Stadt hat viel zu wenig Grundstücke, um die Bedürfnisse der (wachsenden) Bevölkerung zu decken. Darum ist es zwingend, dass sie - wenn immer möglich - Grundstücke dazu kauft. Und dies ist heute ein sehr schwieriges Unterfangen.
An der Wagerenstrasse bietet sich nun eine solche Gelegenheit. Besonders gut ist dieser Kauf, über den wir in Uster am 9. Februar abstimmen, weil der Stadt bereits ein Nachbargrundstück gehört. Den Preis hat nicht die Stadt bestimmt, sondern ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen dem Spital als Verkäufer und privaten Kaufinteressenten. Auch wenn der Preis hoch erscheint, ist er nichts anderes als ein Marktpreis. Mit der Ausübung des Vorkaufsrechts wird die Stadt zur Käuferin.
Mit dem Geld, das die Stadt in diesen Kauf investiert, erhält sie einen realen Gegenwert. Es ist fast sicher, dass der Wert des Grundstücks in den nächsten Jahren noch zunimmt. Daher kann man jedenfalls von einem Gewinn für die Stadt Uster sprechen. Mir scheint, dass den Gegnern des Kaufs genau dies stört: den Gewinn sollen Private einstreichen, die Allgemeinheit soll Verluste bezahlen.
Auch wenn heute noch nicht klar ist, was konkret mit dem Grundstück passiert, eröffnet es Möglichkeiten für die Zukunft. Sei es beispielsweise als Tauschobjekt oder um in Uster so dringend nötigen preisgünstigen Wohnraum zu ermöglichen. Oder nur schon für den Erhalt der dortigen Kinderkrippe, die wohl vom privaten Investor vertrieben würde. Es sind Handlungsmöglichkeiten, die die Stadt Uster unbedingt braucht. Ein Ja am 9. Februar ist daher ein Ja zu einem Kauf, dessen Mehrnutzen wir in zehn oder zwanzig Jahren sehen. Daher ist klar: der Kauf der Wagerenstrasse 47 ist eine gute Investition in die Zukunft von Uster.